SN.AT / Leben

Stilvoll in Szene gesetzt

Wer die Salzburger Festspiele besucht, weiß: Nicht nur das Geschehen auf der Bühne, auch der eigene Look ist Teil einer gut durchdachten Inszenierung. Designerin Marlen Sabetzer weiß genau, worauf es beim perfekten Outfit ankommt.

Festspieloutfits wollen gut überlegt sein.
Festspieloutfits wollen gut überlegt sein.
Festspieloutfits wollen gut überlegt sein.
Festspieloutfits wollen gut überlegt sein.

Die Salzburger Festspiele zählen zu den bedeutendsten Kulturereignissen Europas - sie bieten eine viel beachtete Bühne für Oper, Schauspiel, Lesungen und Konzerte.
Inszenierungen finden aber nicht nur im Scheinwerferlicht statt, auch so manche Besucherinnen und Besucher nutzen die Veranstaltungen für einen stilvollen Auftritt. Doch worauf muss man bei der Wahl des Outfits achten, um sich gut gekleidet durch die Festspielzeit zu bewegen?

Wir haben mit der Wiener Designerin Marlen Sabetzer gesprochen. Sie weiß ganz genau, wie man sich sicher auf dem beziehungsweise vor dem Parkett der großen Opernhäuser bewegt. Immerhin entwirft die Modemacherin, die sich mit ihrem Label MarS bereits national und international einen Namen machen konnte, nicht nur elegante Roben für festliche Anlässe, sondern durfte heuer auch als eine von drei Siegerinnen beim Couture Salon des Wiener Opernballs die Solotänzerinnen der Staatsoper für ihren Auftritt auf dem roten Teppich ausstatten.

Eleganz, Hochwertigkeit und Praktikabilität

Wie also sieht die modische Vision der jungen Designerin bezüglich eines Festspielbesuchs aus? Für die gebürtige Sulmtalerin steht fest: Ein perfektes Outfit für die Salzburger Festspiele vereint Eleganz, Hochwertigkeit und Praktikabilität. Das Motto dabei: better overdressed than underdressed. Schließlich könne man kaum "zu gut" angezogen sein! Wer modisch besonderen Eindruck hinterlassen möchte, darf beim gewählten Look gerne auch auf einzigartige Designs und starke Farben setzen. Immerhin bieten die Veranstaltungen der Salzburger Festspiele eine willkommene Gelegenheit, sich außerhalb der Norm zu kleiden und/oder das eigene Outfit als Statement zu begreifen - selbstverständlich immer mit dem Fokus auf Wertigkeit, Raffinesse und Respekt gegenüber dem Anlass und den anderen Gästen.

Tagsüber legerer, abends glamourös

Die Veranstaltungen der Festspiele verteilen sich bekanntermaßen über den ganzen Tag - vom Nachmittag bis spät in die Nacht hinein. Entsprechend variieren auch die modischen Erwartungen an die Besucherinnen und Besucher. Tagsüber darf die Kleidung ruhig etwas legerer gewählt werden: Leichte Sommerkleider - Sabetzer rät, dabei auf interessante Schnitte zu achten -, feine Blusen zu ausgestellten Röcken oder luftige Zweiteiler sind ideale Begleiter für Aufführungen bei Tageslicht.

"Auch das Wetter spielt bei der Wahl des Outfits eine wichtige Rolle, vor allem in Bezug auf die Stoffe und Materialien", erklärt die Modeexpertin aus Wien. Sie empfiehlt, zu edlen Naturmaterialien wie Baumwollsatin, Cool Wool oder Modal zu greifen und immer darauf zu achten, dass einzelne Schichten der Kleidung entweder abgelegt oder hinzugefügt werden können. Durchaus festlicher und opulenter darf es dann am Abend werden. "Brokat oder Jacquard sind natürlich besonders edel - und bei einem Kleid mit etwas mehr Weite und einem angenehmen Futterstoff wie Viskose auch sicher gut zu tragen", sagt Sabetzer. Besonders reizvoll sei auch die kreative Erweiterung von Kleidungsstücken. Warum also nicht ein schlichtes Etuikleid als Tagesoutfit mittels eines bodenlangen Überrocks in einen glamourösen Abend-Look verwandeln?

"Generell, denke ich, ist es nie verkehrt, eine kleine Auswahl an hochwertigen Kleidern zu haben", fügt die junge Designerin hinzu, "dann muss es auch nicht zu jedem Anlass ein neues Kleid sein." Denn Kleider mit dezentem Muster oder in einer Farbe, die einem gut steht, seien zeitlos und könnten mit verschiedenen Accessoires immer wieder neu kombiniert werden.

Von Jumpsuit bis Maßanzug: Alternativen zum Kleid

Auch wenn die Rede immerzu von Kleidern ist - natürlich gibt es zahlreiche modische Alternativen für einen Besuch der Salzburger Festspiele. "Jumpsuits finde ich persönlich fabelhaft - EIN Kleidungsstück und man ist vollständig angezogen", meint die Gründerin von MarS. Auch Hosenanzüge oder gar ein maßgefertigter Dreiteiler - "ein Schneidertraum!" - eignen sich laut Sabetzer wunderbar für einen festlichen Auftritt. Röcke mit passendem Top wiederum sehen optisch beinahe selbst aus wie ein Kleid. Darüber hinaus bieten sie in Kombination mit anderen Oberteilen wie Bluse, Pullover oder Korsage eine herrliche Variationsvielfalt.

Ob nun Kleid, Jumpsuit oder Rock-Kombi - bei jedem Outfit gilt: Ein maßgefertigtes Stück ist natürlich immer ein Traum, aber keinesfalls ein Muss. "Als gelernte Schneiderin und Designerin bin ich auf jeden Fall eine Freundin von Individualität", erklärt die Modemacherin. Wer jedoch die Zeit oder das Geld dafür nicht aufwenden könne oder wolle, dem empfehle sie, die gekaufte Konfektionskleidung dennoch an den eigenen Körper und die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Allein lange Ärmel auf Dreiviertellänge zu kürzen, könne einem Kleidungsstück schon einen individuellen Touch verleihen.

Die Farbtrends 2025: Zwischen Mocha & Mandarine

Vielseitig kombinierbar und individuell gestylt lässt sich laut Sabetzer diesen Sommer die aktuelle Trendfarbe Mocha Mousse wunderbar bei den Salzburger Festspielen präsentieren. Der warme und elegante Braunton harmoniert vor allem mit kräftigen Rottönen, Mandarine oder rosafarbenen Akzenten. Bei den dazu passenden Accessoires dominieren Goldtöne in Gelb oder Rosé - dezent eingesetzt immer ein stilvoller Klassiker.

Wer eine bestimmte Trendfarbe jedoch nicht besonders liebt bzw. wem sie nicht wirklich gut steht, der sollte besser davon Abstand nehmen. "Schließlich gehen die Trends schnell vorbei und es wäre schade, das Kleidungsstück dann wieder zu verwerfen", sagt Marlen Sabetzer. Auch grelle oder Neonfarben sollten stets nur minimalistisch eingesetzt werden. Sehr helle Farben wiederum können bei Fernsehübertragungen (zu) stark auffallen.