Die "Salzburger Nachrichten" treffen Julia Stolzenberg in der Linzer Gasse in Salzburg. Mit dabei hat sie selbstverständlich ihren Laptop. "Ein, zwei Tage kann ich gut von zu Hause oder vom Hotel aus arbeiten. Danach brauche ich - egal in welcher Stadt - Abwechslung und inspirierende Menschen", sagt die Weltenbummlerin. Oft arbeitet sie in Cafés, stets willkommen fühlt sie sich dort aber nicht. Manche Betreiberinnen und Betreiber bitten explizit darum, keine Laptops auf den Tischen aufzuklappen. Dafür hat Stolzenberg Verständnis, immerhin blockieren Arbeitende eine gewisse Zeit lang Platz, den auch Laufkundschaft gern hätte. Deshalb legt sie Wert darauf, beim Arbeiten den einen oder anderen Kaffee zu trinken und einen Kuchen zu essen.
Ganz klar auf das Arbeiten am Schreibtisch sind Coworking-Spaces ausgerichtet. Dabei handelt es sich um Räume, die in der Regel Selbstständige aufnehmen und ihnen eine grundlegende Infrastruktur bieten: Tisch, Drucker, WLAN, Kaffeemaschine - und andere Menschen rundherum. "Ein solcher Ort ist dann für mich super, wenn er eine gute Lage hat und ich ihn zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln von meiner Wohnung oder vom Hotel aus erreichen kann. Am liebsten sind mir Häuser mit Charme, gern im Altbau", erzählt Stolzenberg. "Sie machen einfach was her, wenn sie ein modernes Konzept und Interieur haben, in dem ich mich beim Arbeiten wohl- und willkommen fühlen darf." Besonders schätzt sie den Austausch mit anderen Coworkerinnen und Coworkern.
Was für sie zählt? "Interesse an professionellen Gesprächen mit Know-how-Weitergabe, ohne dass man sich gegenseitig dafür gleich eine Rechnung stellt. Das ist ein echter Mehrwert von Arbeitsräumen, die man sich mit anderen teilen kann", bringt es die digitale Nomadin auf den Punkt.
Coworking-Space LaVie in der Wolf-Dietrich-Straße: Eintreten, Kontakte knüpfen
Es ist der direkte Zugang zur Straße, der Ina Täubl überzeugt hat, sich mit ihrem Coworking-Space LaVie in der Wolf-Dietrich-Straße anzusiedeln. Sechs Stufen führen zu den Räumen, in denen sich ausschließlich Frauen ihren Arbeitsplatz mieten. "Als Selbstständige liebe ich das Gefühl, nahbar zu sein für meine Kundinnen. Ich möchte, dass sie anklopfen und hereinschauen. Und das gelingt nicht, wenn ich im ersten Stock oder noch höher oben sitze", sagt die Wahlsalzburgerin. Auf der Suche nach der perfekten Immobilie für ihren Coworking-Space war es für sie Grundbedingung, "mit der Welt draußen" verbunden zu sein. Denn: "Dann kann ich meine Tür öffnen und Gäste hereinlassen - oder die Tür schließen, wenn intensive Schreibtischarbeit angesagt ist."
Ina Täubl ist seit Anfang 2024 nicht nur Vermieterin von Schreibtischen, sie ist auch Designerin und Expertin für Interieur. Dementsprechend kreativ ist das LaVie eingerichtet, von den Tapeten bis zu den Deko-Elementen. "Wenn Menschen vorbeigehen und mit den Augen an unserem schillernden Luster hängen bleiben, werden sie aufmerksam. Da ich sehr kontaktfreudig bin, ist die Lage an der Ecke zur Linzer Gasse ideal für mich", sagt sie und berichtet, dass sie auf der Suche erst an einer ganz anderen Immobilie dran war. "Das Erlebnis war für mich klassisch salzburgerisch - horrende Preise und Eigentümer, bei denen ich mich nicht vorstellen konnte, um mein Konzept zu präsentieren. Junge Frauen in der Wirtschaft haben zumindest hier keine Unterstützung erhalten." Doch statt deprimiert aufzugeben, hat sie sich am selben Tag online umgesehen und ist gleich fündig geworden: "Schon zwei Jahre zuvor war ich hier in der Wolf-Dietrich-Straße, um das Lokal anzusehen. Da war der Preis noch ein anderer, höherer. Er hat sich in der Zwischenzeit reduziert und ich habe unterschrieben."
Gemeinschaft, Gesellschaft, sich gegenseitig bestärken und tragen: Vernetzung als Mehrwert
In Stadt und Land Salzburg besitzt die Erzdiözese Immobilien und Räume, die sich bestens zum Coworken eignen. Beispiel Gstättengasse 16 in der Mozartstadt: Social Entrepreneurs, die sich der Herausforderung des gesellschaftlichen Umbruchs, der Nachhaltigkeitsdebatte, der brisanten Umweltthematik oder verschiedener Facetten von Armut und Vereinsamung von Menschen annehmen, sind hier seit 2018 willkommen. Der Coworking-Space schließt beinahe direkt an die Markuskirche an. Auf 120 Quadratmetern gibt es Büroinfrastruktur. Außerdem hat die Immobilie eine gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz sowie an den Radweg entlang der Salzach. Darüber hinaus liegt sie nur ein paar Schritte vom Kern der Altstadt entfernt. Nicht zuletzt deshalb eignet sich die Location für Events und Vernetzungstreffen außerhalb klassischer Bürozeiten.
Ihr Coworking in der Wolf-Dietrich-Straße sieht auch Ina Täubl als Dreh- und Angelpunkt zum Vernetzen. Gleich im Eingangsbereich hat sie einen Tisch eingerichtet, auf dem Unternehmerinnen ihre Produkte in einem kleinen Pop-up präsentieren können. Ansonsten liegen dort Informationen über Weiterbildungen und Veranstaltungen mit passenden Inhalten für die Mieterinnen und ihren Bekanntenkreis auf. Täubl: "Dass ich diese Art von Bühne anbiete, ist für Coworking-Spaces mittlerweile echt wichtig. Hier geht es nicht darum, die Arbeit zwischen 8 und 17 Uhr zu erledigen. Es geht um Gemeinschaft, Gesellschaft und darum, dass wir uns gegenseitig bestärken und weitertragen." Schon als sie sich für das Geschäftslokal entschieden hat, war klar: "Das LaVie ist mehr als ein Zugang zu einem Büro. Es ist ein Ort zum Wachsen und Ausprobieren."