Wie heißt es so treffend in der TV-Werbung? "Es gibt immer was zu tun." Wer stolzer Besitzer eines Hauses ist, kann dem nur zustimmen. Mancher von ihnen liebt es, sich als Heimwerkerprofi zu versuchen - und stößt dabei nicht selten rasch an seine Grenzen.
Die Baumeister: Profis als Partner
Wenn hingegen alle paar Jahre größere Maßnahmen ins Haus stehen, müssen die Profis ran: die Dachdecker und Maurer, die Elektriker und Installateure, jene, die sich beim Fenstertausch oder beim Dämmen auskennen, und allen voran natürlich die Baumeister aus Stadt und Land Salzburg. Sie sind es, die vom Start weg die bestmöglichen Lösungen für das jeweilige Bauvorhaben suchen und finden.
Klartext vom Innungsmeister
Über dieses breit gefächerte Themenfeld haben wir mit Baumeister Ing. Peter Dertnig ein ausführliches Interview geführt. Als einer der Geschäftsführer einer mittelständischen Firma (Wagrain Bau) ist er seit Jahrzehnten mitten im Geschehen und kennt die Trends beim Sanieren aus erster Hand.
Als Innungsmeister der Salzburger Landesinnung Bau macht er sich leidenschaftlich für "seine" Baumeister in Stadt und Land Salzburg stark. Und als waschechter Pongauer nimmt sich Peter Dertnig auch kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, die Politik für nachhaltige und vom Hausverstand geleitete Verbesserungsvorschläge zu begeistern.
Anhaltender Boom bei den Sanierungen
Herr Dertnig, können Sie aus der Praxis heraus bestätigen, dass in Stadt und Land Salzburg vermehrt saniert und modernisiert wird? Bmst. Ing. Peter Dertnig: Ja, das kann ich gerne bestätigen. Sanieren liegt voll im Trend - und das ist auch gut so!
Warum? Dertnig: Weil es sich bei jedem Umbau und auch bei jeder Erweiterung um eine echte und nachhaltige Win-win-Situation handelt: Zum einen schafft sich der Eigentümer der Liegenschaft echte Werte für die Zukunft. Zum anderen profitiert unsere Umwelt. Denn schließlich geht jede Modernisierung automatisch mit dem Energiesparen Hand in Hand. Das wirkt sich nicht nur massiv auf die Betriebskosten aus, es hilft auch dem Klimaschutz.
Was hat sich beim Thema Sanieren in den vergangenen Jahren grundsätzlich verändert? Dertnig: Kurz gesagt: fast alles - und zwar sowohl bei den Wünschen der Auftraggeber als auch bei den vielen innovativen Lösungsmöglichkeiten, die wir Baumeister heute anbieten können.
Investition in mehr Lebensqualität
Das bedeutet? Dertnig: Dass sich zum Beispiel bei den Bewohnern eines klassischen Einfamilienhauses die Bedürfnisse gravierend geändert haben. Kleine Zimmer werden zusammengelegt, Küche und Wohnraum verschmelzen zu einer Einheit, die Nasszelle wird zur Wellnessoase, der Keller verwandelt sich von der Rumpelkammer in ein Fitnessstudio oder ins Homeoffice. Und der Dachboden wird, wenn es möglich ist, ausgebaut und dann als erweiterter Wohnraum für die ganze Familie genutzt.
Was meinen Sie mit "wenn es möglich ist"? Dertnig: Da muss ich etwas ausholen. Erstens: Grund und Boden ist, wie wir wissen, rar, wertvoll und teuer. Wenn es also darum geht, den Wohnraum der Menschen auf erschwingliche Weise zu vergrößern, ist ein vernünftiges Nachverdichten einfach eine gute Lösung. Das geht oft nur, wenn wir beim bestehenden Bauwerk in die Höhe gehen, also nach oben erweitern. Damit meine ich zum Beispiel, dass es in unzähligen Fällen vernünftig wäre, den Dachboden um ein Geschoß zu erweitern, ohne dabei den Grund und Boden anzutasten. Klingt logisch - ist aber zum Beispiel bei uns in Salzburg oft nicht erlaubt, im benachbarten Oberösterreich hingegen schon.
Nachverdichten: Salzburgs Politik soll handeln
Warum? Dertnig: Weil es zum Beispiel beim Trendthema Nachverdichten von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche Vorschriften gibt. Die Spielregeln rund um die Geschoßflächenzahl, die Abstände zu den Grundstücksgrenzen oder zur sogenannten Traufhöhe sind bei uns in Salzburg deutlich anders und viel ungünstiger als zum Beispiel im benachbarten Oberösterreich. Dort geht vieles, was bei uns in Salzburg noch nicht erlaubt ist. Wenn wir hier gemeinsam mit allen Beteiligten - also dem Gesetzgeber, den Bürgern und der Bauwirtschaft - endlich eine bessere Lösung finden, wäre das gut für alle. Das wäre auch ein enormer Impuls für die Bauwirtschaft, die ja bekanntlich der beste Motor für die heimische Konjunktur ist. Hier appelliere ich an die Politik: Erarbeiten wir gemeinsam vernünftige Lösungen.
Die Gespräche laufen? Dertnig: Ja, schon sehr lang. Schön langsam wird es in Salzburg wirklich höchste Zeit für verbesserte gesetzliche Rahmenbedingungen, die den echten geänderten Rahmenbedingungen angepasst werden. Das könnte gerade rund ums Thema Nachverdichten vieles bewirken.
Individuelle Lösungen bei Sanierung und Umbau
Themenwechsel: Gibt's beim Sanieren eigentlich eine Liste an Prioritäten? Dertnig: Das hängt ganz vom jeweiligen Objekt ab. Bei einer Generalsanierung spielt das Dämmen der Hülle natürlich eine ganz große Rolle, weil sich diese Maßnahmen unmittelbar auf das Raumklima und auf die Betriebskosten auswirken. Das Gleiche gilt beim Fenstertausch - und für beides winken aktuell übrigens sehr attraktive Förderungen. Viel bringt es auch, die oft veraltete und ineffiziente Haustechnik von Grund auf zu erneuern, auf ein effizientes Heizsystem umzusteigen, das Dach zu erneuern und dabei gleich auch die Photovoltaik mit an Bord zu nehmen.
Und wenn ich als Hauseigentümer vor der Entscheidung stehe: alles niederreißen oder doch generalsanieren? Dertnig: Das ist eine gute und sehr berechtigte Frage. Auch dann kommen wir Baumeister ins Spiel. Eines vorweg: Häufig ist es vernünftiger und auch viel günstiger, den Bestand zu erhalten und daraus etwas zu machen. Ein Hausabbruch verschlingt heute enorm hohe Kosten.
Vielfach ist der Bestand des Gebäudes ja noch voll in Ordnung. Das trifft vor allem beim Massivbau zu, der ja über Jahrzehnte wertbeständig ist und auf den man sich sorgenfrei verlassen kann.
Beim Sanieren ist vieles möglich
Selbst eine sogenannte Bauteilaktivierung lässt sich nachträglich verwirklichen? Dertnig: Ja, klar. Dabei geht es darum, dass die massiven Wände und Decken bei der Sanierung in einen natürlichen Energiespeicher verwandelt werden können. Damit lässt es sich dann im Sommer kostengünstig kühlen und im Winter bequem heizen. Kurz gesagt: Vieles ist möglich.
Aber warum braucht es beim Sanieren eigentlich einen Baumeister? Dertnig: Ganz einfach: Weil wir Salzburger Baumeister dem Bauherrn helfen, Zeit, Geld und auch jede Menge Nerven zu sparen. Wir Baumeister haben die Erfahrung, das Wissen und auch die nötigen Verbindungen zu allen Gewerken und können dann gerade auch beim Sanieren und beim Erweitern von Anfang an die bestmögliche Lösung finden und diese dann auch verwirklichen.
Rund ums Bauen und Sanieren gibt es so vieles zu beachten - angefangen von den komplexen Behördenvorschriften, die ich ja schon erwähnt habe, über die Wahl der optimalen Materialien bis zum Ablauf auf der Baustelle selbst. Wenn es dort rund- und effizient läuft, geht es schneller und wird einfach unterm Strich viel besser.
Abschließend Ihre Empfehlung? Dertnig: Worauf warten? Besser jetzt starten. Wer das Gebäude saniert und dabei, wenn es möglich ist, erweitert, schafft bleibende Werte für Generationen. Da ist das Geld gut investiert und wirft mehr ab als alle Zinsen. Und gleichzeitig senkt jede Sanierung die Betriebskosten und sorgt für mehr Komfort und Lebensqualität.