Die Salzburger Landesregierung hat ein großes Maßnahmenpaket für leistbares Wohnen und günstigeres Bauen präsentiert. Ein zentraler Schwerpunkt ist der Holzbau. Bis zu vier Millionen Euro werden 2025 im Nachhaltigkeitsfonds des Landes für den Holzbau zur Verfügung stehen.
Der Rohstoff Holz sorgt im Wohnbau nach wie vor für teils höhere Planungskosten als bereits länger etablierte Bauweisen. "Wir möchten Holz als Baustoff marktfähiger machen. Mit dem Nachhaltigkeitsfonds haben wir eine Möglichkeit geschaffen, die teils höheren Kosten abzufedern. So sollen auch innovative Zugänge im Wohnbau nach und nach zum Standard werden", so Landesrat Martin Zauner. Der Fonds widmet sich dem Schwerpunkt Holz und soll ökologischen und innovativen Wohnbau stärken. Er wird mit zwei Prozent der Mittel aus dem Wohnbaubudget, maximal vier Millionen Euro, dotiert sein.
Der heimische Rohstoff wird in Salzburg immer selbstverständlicher eingesetzt. Drei Viertel der in Salzburg geernteten Bäume werden später zu Holzprodukten veredelt oder als Baustoff verwendet. Im ganzen Bundesland "wachsen" Verwaltungsgebäude, Schulen, Kindergärten, Werkstätten, Bürogebäude und nun auch immer mehr Wohngebäude aus Holz - und sogar in die Höhe. Das zeigt ein Blick auf die Baustellen und fertiggestellten Bauten im Bundesland. Kurze Transportwege, CO₂-Speicher, sehr hohe regionale Wertschöpfung und rascher Baufortschritt sind nur einige Argumente, die für Holz als Baustoff sprechen.
Öffentliche Bauten als Vorreiter
Der nachhaltige "Salzburger Rohstoff" ist in der Normalität angekommen und wird immer selbstverständlicher eingesetzt. Eine Vorbildrolle hat in Salzburg der öffentliche Bereich im Holzbau eingenommen. Zahlreiche Gemeinden, fast alle neuen Schulen und jüngst auch die neue Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung wurden und werden mit dem nachwachsenden heimischen Rohstoff errichtet. In dem Verwaltungsgebäude wurden rund 1000 Kubikmeter Holz verbaut. Auch in die Höhe bauen ist mittlerweile kein Problem.
Wohnbau zieht nach
Beim Hausbau ist Holz als Baustoff schon länger eine fixe Größe. Dieser Weg ist jetzt auch im mehrgeschoßigen Wohnbau immer deutlicher in allen Bezirken zu erkennen. Ein Beispiel: Das "Ronald McDonald Kinderhaus" auf dem Gelände des Uniklinikums Salzburg, das Eltern schwerkranker Kinder ein Zuhause auf Zeit bietet, ist ein ruhiger Wohlfühlort. "Die Familien fühlen sich in dieser warmen, angenehmen Atmosphäre aufgehoben. Diesen Baustoff kann man durch nichts ersetzen, Holz ist einfach Holz", betont Hausleiterin Andrea Hofer.
In Kuchl entsteht derzeit in einer Bauzeit von nur acht Monaten ein neues Internat mit sieben Geschoßen, sechs davon aus Holz. "Das ist für uns der Werkstoff der Zukunft. Aufgrund der kurzen Bauzeit vor dem Schulbeginn im Herbst hat es sich angeboten, in Modularbauweise zu bauen. Vorgefertigte ganze Zimmer wurden hier nur noch mit dem Kran montiert", so der Geschäftsführer Hans Rechner und er ergänzt: "Das Interesse der Schülerinnen und Schüler, im neuen Internat einen Platz zu bekommen, ist sehr hoch." Den Innenausbau des Gebäudes, natürlich auch aus Holz, führen übrigens zwei erfahrene Unternehmen aus dem Tennengau aus.
Die heimischen Landwirtschaftsschulen setzen schon seit vielen Jahren auf den Holzbau. Der Baustoff steht seit 2010 bei allen Neu- und Umbaumaßnahmen im Mittelpunkt.
Holz ist ein Alleskönner
Wie auch am Winklhof in Oberalm. Bei der anstehenden Modernisierung werden Stallungen, eine Reithalle und Werkstätten aus dem nachwachsenden heimischen Rohstoff errichtet. "Das verkürzt die Bauzeit enorm und gleichzeitig stärken wir die regionale Wirtschaft. Wir können bei den Jugendlichen auch das Interesse fürs Bauen mit dem nachhaltigen Rohstoff wecken", so Landesrat Josef Schwaiger, "denn später treffen sie die Entscheidungen hoffentlich nachhaltig und natürlich."