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Tiroler Immobilienmarkt: Preisrückgänge bei Neubauwohnungen und steigende Mietpreise

Kaum Hoffnung auf rasche Entspannung der Lage auch nach Ende der KIM-Verordnung.

Innsbruck ist teuer, zuletzt sanken die Preise geringfügig.
Innsbruck ist teuer, zuletzt sanken die Preise geringfügig.

Die angespannte Lage mit den bekannten Hemmnissen wie der KIM-Verordnung auf dem Immobilienmarkt ist auch in Tirol zu spüren. Der neueste Immobilienpreisspiegel zeigt teils Preisrückgänge bei hohen Mieten.

Preise für Neubauwohnungen in Tirol schwanken nach Region

Die Preise für Neubauwohnungen entwickelten sich demnach je nach Region unterschiedlich. In Innsbruck-Stadt sowie in den Bezirken Kitzbühel, Schwaz und Imst fielen die Preise im Vergleich zum Vorjahr um bis zu zwei Prozent, während in bestimmten Kategorien und Größen auch leichte Anstiege zu verzeichnen sind. In den Bezirken Innsbruck-Land, Kufstein, Landeck, Lienz und Reutte hingegen wurden durchgehend Preissteigerungen beobachtet.

Die Preise für Bestandswohnungen zeigen ebenfalls regionale Unterschiede. Während in Innsbruck-Stadt, Kitzbühel, Kufstein, Landeck, Lienz, Reutte und Schwaz nur geringe Preissteigerungen verzeichnet wurden, gab es in Innsbruck-Land und Imst sowohl leichte Preiszuwächse als auch -rückgänge. Generell wird im Bericht festgehalten, dass Immobilien mit guter bis sehr guter Wohnqualität ein hohes Maß an Preisstabilität aufweisen. "Preise sind sehr differenziert, abhängig von Baujahr und Ausstattung. In Innsbruck hat eine geringfügige Preissteigerung von 3,56 Prozent stattgefunden", sagte der Obmann der Immobilienmakler und Vermögenstreuhänder, Philipp Reisinger, bei der Studienpräsentation.

Mietpreise steigen durch Kreditvergaberichtlinien

Die Preise für Einfamilienhäuser sind insgesamt nur geringfügig gestiegen, mit Ausnahme von Innsbruck-Land, wo ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei Reihenhäusern. "Die strengen Kreditvergaberichtlinien haben dazu geführt, dass viele Kaufinteressenten keine Finanzierung für Wohneigentum erhalten konnten. Infolgedessen ist die Nachfrage nach Mietobjekten erheblich gestiegen, was zu überproportionalen Mietpreissteigerungen in einigen Regionen geführt hat", erklärt Reisinger. "Besonders bei Wohnungen mit freier Mietzinsbildung zeigt sich in allen Bezirken ein Anstieg der Mietpreise, unabhängig von Größe und Ausstattung." Neuwertige Mietwohnungen werden im Durchschnitt um 9,30 Euro pro Quadratmeter vermietet, das ist ein Plus von 3,03 Prozent.

Auch nach dem Auslaufen der KIM-Verordnung am 30. Juni 2025 sei nicht zu erwarten, dass die Immobilienfinanzierungen wesentlich erleichtert würden. Reisinger: "Die fortwährenden regulatorischen Anforderungen und die langen Genehmigungsverfahren führen zu unnötigen Kostensteigerungen im Neubau und stehen im Widerspruch zum Ziel des finanzierbaren Wohnens."