Der Immobilienmarkt im Flachgau ist konstant bei einer hohen Nachfrage", sagt Peter Mayr, Chef von Raiffeisen Immobilien in Salzburg. Die Situation im nördlichen Gau sei auch von der Nähe zur Stadt Salzburg beeinflusst: "Der Flachgau ist eine prosperierende Gegend mit Bevölkerungswachstum."
Transaktionen sinken trotz hoher Nachfrage
Derzeit sind nach seinen Angaben viele Liegenschaften auf dem Markt, eine Tatsache, die sich erst im vergangenen Jahr so entwickelt hat. Das relativ stabile Preisniveau betreffe den Gesamtmarkt, also Einfamilienhäuser ebenso wie Wohnungen. Auffällig sei aber der starke Rückgang an Transaktionszahlen, sagt Mayr. "Im Vergleich zwischen 2022 und 2024 ist die Zahl der verkauften Wohnungen von 1400 auf heuer 630 zurückgegangen. 2023 waren es 866." Diese Entwicklung spüre man schon stark. "Da passiert gerade etwas mit dem Markt", betont der Experte. "Bei uns haben wir pro Monat zwischen 700 und 900 Kundenanfragen." Gründe für diese Diskrepanz zwischen der Nachfrage und den tatsächlichen Transaktionen ortet Mayr einerseits im Rückgang beim Neubau, andererseits aber natürlich auch in der Finanzierbarkeit durch die Kunden. "Im Flachgau haben wir viel Nachfrage, aber die Kunden können sich das Wunschobjekt dann einfach nicht leisten." Das liege einerseits an den Rahmenbedingungen, aber auch an der inzwischen viel zitierten KIM-Verordnung (Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung, die Mitte nächsten Jahres ausläuft, Anm.). Mayr: "Das Interesse ist da, aber viele müssen sich in der Suche erst finden." Das bedeutet unter anderem, dass die eigenen Vorstellungen reduziert werden müssen: "80 statt 100 Quadratmetern Wohnfläche, 500 statt 600 bis 700 Quadratmetern Garten."
Gleichzeitig brauche man aber in Zeiten von Homeoffice mehr Raum, auch das gelte es zu bedenken, vor allem wenn bei Paaren beide die Möglichkeit dazu haben. "Und der Wunsch nach Wohnen im Grünen ist weiterhin groß", nennt Mayr einen weiteren Grund für die Nachfrage.
An vermeintlich niedrigen Preisen könne es im Flachgau nicht liegen, die hohen Preise der Stadt Salzburg werden durchaus auch schon im Umland erreicht. "Das wird sich auch morgen nicht ändern und die Preise in der Stadt werden im Großen und Ganzen sicher auch nicht niedriger." Das sei auch im Flachgau so und für jene, die eine Liegenschaft besitzen, von Vorteil, weil kein Wertverlust zu befürchten ist. Andererseits ist das für Interessenten keine erfreuliche Nachricht. Die Stabilität der Preise zeige sich an dem geringen Schwankungsbereich von 200 Euro pro Quadratmeter.