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Zukunftsängste der Best Agers

Furcht vor Altersarmut und Vermögensverlust steigt an. Steigende Mieten im Ruhestand sind für viele Menschen beunruhigend.

Sind die gestiegenen Kosten fürs Wohnen auch in der Pension noch zu stemmen? Diese Frage beunruhigt immer mehr ältere Menschen.
Sind die gestiegenen Kosten fürs Wohnen auch in der Pension noch zu stemmen? Diese Frage beunruhigt immer mehr ältere Menschen.

Der Ruhestand weckt bei den sogenannten Best Agern mehr und mehr negative Assoziationen. Fast jeder Vierte fürchtet sich vor Altersarmut. Generell sind die finanziellen Sorgen aufgrund steigender Lebenshaltungskosten, Inflation und Krieg in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Das mit dem Ruhestand einhergehende knapper werdende Geld sorgt die Hälfte aller Befragten, knapp 30 Prozent klagen über fehlende Mittel, um sich Wünsche zu erfüllen, ein Viertel hat Angst, den bisherigen Lebensstandard nicht mehr halten zu können.

Welche Wünsche und Sorgen bewegen die Generation 50+, gerade vor dem Hintergrund steigender Lebenshaltungskosten?

Und welche Rolle spielt dabei das eigene Zuhause? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt einer deutschlandweiten repräsentativen Befragung von Engel & Völkers LiquidHome. Die Antworten zeigen deutlich, dass negative Assoziationen in Verbindung mit dem Ruhestand zugenommen haben. Während 2021 und 2022 48 Prozent beziehungsweise 47 Prozent der Befragten negative Gefühle hatten, wenn sie an den Ruhestand dachten, sind es in diesem Jahr 53 Prozent. Allem voran steht die Angst vor gesundheitlichen Einschränkungen, schweren Krankheiten und Pflegebedürftigkeit mit jeweils 43 Prozent. Zwar ist diese Angst im Vergleich zu den Vorjahren gesunken, allerdings sind aufgrund der aktuellen politischen Situation weitere Ängste hinzugekommen. So geben 22 Prozent der Befragten an, Angst vor Krieg zu haben, 14 Prozent befürchten einen inflationsbedingten Vermögensverlust.

Ebenso wie im Vorjahr fürchtet sich ein Viertel der Befragten vor Altersarmut, gerade bei den 50- bis 59-Jährigen und Personen mit einem niedrigen Haushaltseinkommen von weniger als 1000 Euro im Monat ist diese Angst mit über 30 Prozent beziehungsweise knapp 50 Prozent besonders ausgeprägt. Menschen, die in einer gemieteten Immobilie leben, fürchten sich mehr vor Altersarmut (31,6 Prozent) als diejenigen, die eine eigene Immobilie besitzen (15,7 Prozent). Steigende Mieten können hier Ängste schüren, doch auch die Eigentümer sind angesichts steigender Preise und Betriebskosten beunruhigt. "Viele Menschen merken, dass es für sie mit dem Eintritt ins Rentenalter und dem damit verbundenen Rückgang an Liquidität schwierig wird, den gewohnten Lebensstandard zu halten", betont Gerald Beirer, Geschäftsführer der EV LiquidHome GmbH in Graz.