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Starkoch Schuhbeck zu mehr als drei Jahren Haft verurteilt

Der 73-Jährige wurde zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten verurteilt.

Starkoch Alfons Schuhbeck am Tag der Urteilsverkündung.<br />
Starkoch Alfons Schuhbeck am Tag der Urteilsverkündung.<br />

Koch Alfons Schuhbeck wurde am Donnerstagnachmittag im Steuer-Prozess vor dem Landesgericht München schuldig gesprochen. Der 73-Jährige wurde zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten ohne Bewährung verurteilt. Der Mitbeklagte wurde wegen Beihilfe zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Gericht blieb noch unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft

Das Gericht blieb bei Schuhbeck unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft, die vier Jahre und zwei Monate gefordert hatte. Schuhbecks Verteidiger hatten für eine Bewährungsstrafe plädiert.

Der offizielle Koch des FC Bayern und Unternehmer soll von 2009 bis 2016 mehr als 2,3 Millionen Euro zu wenig an Steuern bezahlt zu haben. Zusätzlich habe er 2009 bis 2016 die offiziellen Umsätze verringert und - etwa durch Verlustvorträge - Steuervorteile von mehr als 1,1 Millionen Euro für seine Firmen erreicht. Schuhbeck sei in 21 Fällen der schweren Steuerhinterziehung schuldig.

Schuhbeck: "Ich weiß, dass es falsch war."

"Ich weiß, dass es falsch war, was ich getan habe", sagte Schuhbeck vor Gericht. Er könne das nicht mehr ändern und nur versuchen, den Schaden wieder gutzumachen und die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen.

Der Gastronom hatte die Vorwürfe zuerst geleugnet, sie dann nach und nach weitgehend eingeräumt. Am 2. Prozesstag sagte Schuhbeck, dessen Unternehmen im Vorjahr Insolvenz anmelden mussten: "Ich habe seit Jahren allen etwas vorgemacht. Jetzt stehe ich vor den Trümmern meines Lebenswerks." Vielfach gab er an, er könne sich an konkrete Vorgänge und Summen nicht erinnern. Er bat das Gericht, ihm zu glauben, "dass die Höhe der stornierten Rechnungen in den Südtiroler Stuben nicht so hoch war, wie mir vorgeworfen wird". Von mehr als 1000 verschwundenen Rechnungen gingen die Finanzbehörden allein in einem Kalenderjahr aus. Schuhbeck hatte auch von technischen Problemen erzählt.