"Mit tiefer Trauer verkündet Ihre Majestät, die Königin, den Tod ihres geliebten Mannes, seiner Königlichen Hoheit, des Prinzen Philip, Herzog von Edinburgh. Seine Königliche Hoheit ist heute Morgen friedlich in Windsor Castle verstorben. Weitere Ankündigungen werden zu gegebener Zeit erfolgen", hieß es in einem veröffentlichten Statement."Die königliche Familie trauert gemeinsam mit Menschen auf der ganzen Welt um seinen Verlust", so der Buckingham Palace.
Es ist ein großer Einschnitt für die britischen Royals und Großbritannien. Die BBC spielte die Nationalhymne im Fernsehen - Premierminister Boris Johnson hielt eine live im Fernsehen übertragene Ansprache und würdigte Philip als "Stärke und Stütze" der Queen. "Wir trauern heute mit Ihrer Majestät der Queen", so der Premier.
Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, würdigte den Herzog in einer schriftlichen Stellungnahme. "Sooft ich ihn getroffen habe, war ich beeindruckt von seiner offensichtlichen Lebensfreude, seinem forschenden Geist und seiner Fähigkeit, mit Menschen jeder Herkunft und jeder Lebenslage zu kommunizieren", schrieb der höchste geistliche Würdenträger der anglikanischen Kirche.
Kurz und Van der Bellen kondolieren auf Twitter
Bundespräsident Alexander Van der Bellen bekannte in einem Kondolenzschreiben an die Queen, dass ihn die Todesnachricht "mit großer Trauer" erfülle. Van der Bellen hob dabei das Umweltengagement von Prinz Philip hervor. Er sei "zutiefst beeindruckt" von Philips Tätigkeit in über 780 Organisationen, darunter als Präsident des World Wild Fund for Nature (WWF) zwischen 1981 und 1996.
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat zum Anlass des Todes des britischen Prinzgemahls Philip kondoliert. "Ich übermittle Ihrer Majestät der Königin, dem Königshaus und dem Volk des Vereinigten Königreiches mein aufrichtiges Beileid nach dem Tod Seiner königlichen Hoheit, Prinz Philip, Herzog von Edinburgh", twitterte der Kanzler am Freitag.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen übermittelte der Königin, ihrer Familie und dem britischen Volk ihr Beileid. Es sei ein "sehr trauriger Tag", schrieb sie auf Twitter.
Putin wünscht "Mut und Stärke"
Russlands Präsident Wladimir Putin hat in einem Kondolenztelegramm an die britische Königin Elisabeth II. ihren gestorbenen Ehemann Prinz Philip als historische Persönlichkeit gewürdigt. "Mit dem Namen seiner königlichen Hoheit sind viele wichtige Ereignisse in der neueren Geschichte Ihres Landes verbunden", schrieb Putin nach Kremlangaben am Freitag. "Er genoss zu Recht die Wertschätzung der Briten und internationales Ansehen." Putin wünschte der Königin und ihrer gesamten Familie Mut und "seelische Stärke angesichts des schweren Verlusts".
Australier senden Liebe und Beileid
Der australische Premierminister Scott Morrison hat der britischen Königin Elizabeth II. und dem gesamten Königshaus sein Beileid zum Tod von Prinz Philip ausgedrückt. "Fast 80 Jahre lang hat Prinz Philip der Krone, seinem Land und dem Commonwealth gedient", hieß es am Freitag in einer längeren Mitteilung. Der Verstorbene habe eine Generation verkörpert, "die es so nicht mehr geben wird".
Morrison erinnerte daran, dass der Herzog von Edinburgh Australien mehr als 20 Mal besucht habe. Königin Elizabeth ist das Staatsoberhaupt des Landes. "Die Australier senden ihre Liebe und ihr tief empfundenes Beileid", hieß es weiter. Die Flaggen im Land würden auf halbmast gesetzt, so Morrison. Auch die neuseeländische Ministerpräsidentin Jacinda Ardern hat der britischen Königsfamilie das Beileid des Pazifikstaats übermittelt. "Unsere Gedanken sind bei Ihrer Majestät der Königin in dieser zutiefst traurigen Zeit", hieß es am Freitag in einer Mitteilung.
Trauer in den Königshäusern Europas: "Er war ein Vorbild für alle"
Das schwedische Königshaus hat mit großer Trauer auf den Tod von Prinz Philip reagiert. "Prinz Philip ist über viele Jahre ein guter Freund unserer Familie gewesen, eine Freundschaft, die wir sehr geschätzt haben", erklärte Schwedens König Carl XVI. Gustaf (74) am Freitag in einer Stellungnahme. Philips Einsatz für sein Land sei ein Vorbild für alle. Trauernde Worte sendete zudem das norwegische Königshaus. Die Flaggen sollen am Schlossbalkon in Oslo sowohl am Freitag als auch am Tag der Beerdigung auf Halbmast gesetzt werden. Und auch die dänische Monarchin Margrethe II. (80) hat den Briten zum Tod von Prinz Philip kondoliert. Dazu habe sie eine persönliche Beileidsbekundung an die britische Königin Elizabeth II. geschickt, teilte das dänische Königshaus am Freitag mit.
Deutschland erinnert an seine Wurzeln: "Wichtiger Beitrag für Versöhnung"
Prinz Philip hatte auch deutsche Wurzeln, so würdigte der deutsche Botschafter in London, Andreas Michaelis, ihn als Brückenbauer zwischen Großbritannien und Deutschland. "Es ist ein großes Privileg, dass er uns bei so vielen Gelegenheiten in Deutschland besucht und uns geholfen hat, eine sehr enge Partnerschaft zwischen Großbritannien und Deutschland aufzubauen", schrieb Michaelis am Freitag auf Twitter. Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den verstorbenen britischen Prinzen als Versöhner von Großbritannien und Deutschland geehrt. "Wir Deutsche trauern um eine gewinnende Persönlichkeit, die einen wichtigen Beitrag zur Versöhnung unserer Nationen nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges geleistet hat", teilte das deutsche Staatsoberhaupt am Freitag mit.
Philip: Der dienstälteste Prinzgemahl der britischen Geschichte
Der Herzog von Edinburgh, so sein offizieller Titel, war seit 1947 mit Elizabeth verheiratet. Seit deren Krönung 1953 war er Prinzgemahl und galt als wichtigste Stütze der heute 94 Jahre alten Queen. Er war einer der markantesten Köpfe des europäischen Hochadels, galt als fleißiger Royal und ging erst im Alter von 96 Jahren in den Ruhestand. Der letzte offizieller Auftritt von Prinz Philip war bei einer Militärparade der Royal Marines im August 2017 vor dem Buckingham-Palast. Ein Hintertürchen hatte sich "Rentner Philip" offen gehalten, nämlich als gelegentlicher Begleiter der Queen bei Terminen. Zuletzt wurde er aber kaum noch in der Öffentlichkeit gesehen. Er war der dienstälteste Prinzgemahl der britischen Geschichte.
Große Teile der Corona-Pandemie verbrachte Philip gemeinsam mit der Queen auf Schloss Windsor in der Nähe von London - abgeschottet durch einen stark reduzierten Kreis an Hofpersonal. Selten hatte das Paar in den vergangenen Jahren ähnlich viel Zeit gemeinsam verbracht.
Obwohl er für sein hohes Alter als erstaunlich rüstig galt, litt Philip in den vergangenen Jahren mehrfach unter gesundheitlichen Problemen: Das Herz machte ihm zu schaffen, er hatte Blasenentzündungen, musste an der Hand operiert werden und bekam mit 96 Jahren ein neues Hüftgelenk. Erst mit 97 gab er seinen Führerschein nach einem Unfall ab. Kurz vor Weihnachten 2019 kam er für einige Tage ins Krankenhaus - nach Angaben des Palastes eine Vorsichtsmaßnahme. Den Heiligen Abend feierte Philip aber schon wieder mit seiner Familie das Weihnachtsfest auf dem Landsitz Sandringham. Bei seinem letzten und längsten Aufenthalt im Krankenhaus 2021 unterzog er sich einem Eingriff am Herzen.