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William und Harry enthüllen Statue für ihre Mutter Diana: Burgfriede zum 60. Geburtstag

Am 1. Juli 2021 wäre Lady Diana 60 Jahre alt geworden. Zum Gedenken wollen ihre Söhne William und Harry eine Statue enthüllen. Doch ihr Streit könnte die Zeremonie überschatten.

Die Brüder galten als unzertrennlich. Das Bild zeigt sie am 20. Todestag Dianas im Jahr 2017.
Die Brüder galten als unzertrennlich. Das Bild zeigt sie am 20. Todestag Dianas im Jahr 2017.
Diana war immer glücklich, wenn sie mit ihren Söhnen Zeit verbrachte.
Diana war immer glücklich, wenn sie mit ihren Söhnen Zeit verbrachte.

Die Gesichter versteinert, der Blick diszipliniert geradeaus: Wie die Prinzen William und Harry 1997 hinter dem Sarg ihrer Mutter Prinzessin Diana schritten, gehört zu den eindrucksvollsten Bildern der britischen Monarchie. Eng sei das Band zwischen den Brüdern, damals fünfzehn und noch zwölf, stets gewesen, wissen Beobachter der Royals zu berichten.

Doch wenn die beiden am Donnerstag zum 60. Geburtstag von "Lady Di" in London eine Statue ihrer Mutter enthüllen, ist eine traute Bande vermutlich nur Staffage. Für den Termin gilt wohl nur ein Burgfrieden.

Denn das Verhältnis der beiden Prinzen zueinander ist angespannt - um es freundlich auszudrücken. Von den "sich bekriegenden Brüdern" spricht das britische Boulevardblatt "Sun". Der Riss innerhalb der königlichen Familie soll größer sein als bisher bekannt, und die britische Presse hat die Schuldigen längst ausgemacht: Harry (36) und seine Ehefrau Herzogin Meghan (39). Kaum ein Tag vergeht ohne neue Vorwürfe gegen das Ehepaar Sussex, das vor gut einem Jahr mit seinen royalen Pflichten brach und mit Söhnchen Archie (heute zwei Jahre alt) in Meghans Heimat USA auswanderte.

Dabei hatte es Hoffnungen gegeben, die Familie werde sich wieder zusammenraufen. Vor allem nach dem Tod ihres Großvaters Prinz Philip im April dieses Jahres. Fernsehbilder zeigten, wie Harry und William (39) nach der Beisetzung angeregt plaudernd die Kirche verließen. Zwei Stunden sollen die beiden später mit Williams Ehefrau Kate (39) und Vater Charles (72) zusammengesessen sein, ein klärendes Gespräch sei es gewesen nach dem aufsehenerregenden TV-Interview von Harry und Meghan im März.

Doch nun berichten britische Blätter, einen solchen Friedensgipfel habe es nie gegeben. William und Kate hätten keinen Sinn darin gesehen, mit Harry zu reden. Demnach fürchten sie, dass jedes Wort von Meghan und deren Freunden um US-Starmoderatorin Oprah Winfrey - den "Tentakeln des Sussex-Netzwerks" - an die Öffentlichkeit getragen wird, wie Robert Lacey in seinem Buch "Battle of Brothers" (Kampf der Brüder) schreibt, das rechtzeitig zum 60. Geburtstag Dianas erschien.

Im Jahr 2017, zum 20. Todestag Dianas, sprachen die Brüder ungewohnt offen über ihre Gefühle nach dem Tod ihrer Mutter. Sie unternahmen auch einen gemeinsamen Rundgang durch den Teil des Gartens im Kensington-Palast, der in Erinnerung an Diana mit weißen Blumen bepflanzt worden war. Damals kündigten sie an, eine Statue ihrer Mutter errichten zu lassen.

Ob nun die Enthüllung ebendieser Statue zur Beilegung der Konflikte der Brüder beitragen wird, ist fraglich. Viele Briten dürften sich ein Versöhnungsgespräch wünschen. Für sie ist der Unfalltod von Diana, der "Königin der Herzen", im Straßentunnel von Paris immer noch traumatisch. Diana war damals auf der Flucht vor Paparazzi. Als sie in den frühen Morgenstunden des 31. August 1997 starb, war sie auf dem Höhepunkt ihrer Beliebtheit. Mit ihrem Engagement für Aidskranke, Obdachlose und Opfer von Landminen war Diana zur Ausnahmeerscheinung in der britischen Königsfamilie geworden.

Als der 32-jährige Prinz Charles der damals 19-jährigen Diana im Jahr 1981 einen Heiratsantrag machte, klang das nach dem Beginn eines Märchens. Doch die Geschichte endete nicht glücklich. Im Jahr 1996 ließen sich die beiden schließlich scheiden. Hauptgrund für das Scheitern der Beziehung, so stellt es Diana in einem legendären BBC-Interview dar, war Charles' Untreue mit Camilla Parker-Bowles. "Wir waren zu dritt in dieser Ehe, es war ein bisschen eng", sagte Diana.

Ende Mai dieses Jahres gab die BBC bekannt, das Interview aus dem Jahr 1995 nicht mehr ausstrahlen zu wollen. Denn eine Untersuchung hatte ergeben, dass ein BBC-Journalist gefälschte Dokumente eingesetzt hatte, um Zugang zu Diana zu erhalten. Danach waren sich ihre beiden Söhne zumindest in der Kritik an der BBC einig.