Die Nachricht vom Ableben von Marianne "Manni" Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn kam am Montag. Die Salzburgerin, eine Nachfahrin der österreichischen Kaiserin Maria Theresia, wurde 105 Jahre alt. Ihr Tod wurde den SN aus nahen Kreisen bestätigt.
Berühmt wurde sie als "Mamarazza", als Society-Fotografin, allen voran bei den Salzburger Festspielen. Ihre Fotografien publizierte Sayn-Wittgenstein-Sayn in Zeitschriften, zu sehen waren sie aber auch in Ausstellungen. Die Fürstin prägte viele Salzburger Festspielsommer, auf ihrem Anwesen in Fuschl war sie gefragte Gastgeberin. Im Dezember 2009 verlieh ihr der damalige Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) den Ring der Stadt Salzburg. 2010 wurde Sayn-Wittgenstein-Sayn mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.
Sayn-Wittgenstein-Sayn fotografierte etwa den britischen König Charles III., die Starsopranistin Maria Callas, den surrealistischen Künstler Salvador Dali, James-Bond-Darsteller Sean Connery, Prinzessin Ira von Fürstenberg, Eliette von Karajan und Schauspielerin Romy Schneider.
Eine geborene Mayr-Melnhof
Geboren wurde Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn als Mayr-Melnhof am 9. Dezember 1919 in der Stadt Salzburg, sie war die älteste Schwester vom Friedrich Mayr-Melnhof (der frühere ÖVP-Landesrat starb 2020 im 96. Lebensjahr) und Tante von Doraja Eberle (auch sie war Landesrätin). Sayn-Wittgenstein-Sayn wuchs im Schloss Glanegg in Grödig auf. Durch ihre Heirat 1942 mit Ludwig Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Sayn verlagerte sich ihr Lebensmittelpunkt nach Deutschland. Die beiden bauen nach dem Zweiten Weltkrieg den Gutsbetrieb von Schloss Sayn in Berndorf (Landkreis Mayen-Koblenz) wieder auf, das Schloss war zerstört worden. Sayn-Wittgenstein-Sayn schenkte fünf Kindern das Leben, musste sie nach dem frühen Unfalltod ihres Mannes 1962 (im Alter von 46 Jahren) allein großziehen.
"Das Tolle war ihre Neugier auf alles"
Suzanne Harf, Protokollchefin der Salzburger Festspiele, kannte Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn gut. "Sie war sehr diszipliniert", erzählt sie. "Das Tolle war ihre Neugier auf alles, auf neue Menschen, auf neue Gesichter." Durch die Mamarazza habe sie selber tolle Begegnungen gehabt, zu ihren Festen seien Leute aus aller Welt gekommen.







