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"Orientierung bieten ist wichtiger denn je": Zeitungsverband wählte neuen Präsidenten

Der österreichische Zeitungsverband hat mit Maximilian Dasch einen neuen Präsidenten. Dieser setzt auf eine "qualitative Öffentlichkeit".

Einige Mitglieder des neu gewählten Präsidiums: Alexander Mitteräcker, Oliver Schmerold, Silvia Lieb, Präsident Maximilian Dasch, Markus Mair, Eugen A. Russ und Gerhard Valeskini (von links).
Einige Mitglieder des neu gewählten Präsidiums: Alexander Mitteräcker, Oliver Schmerold, Silvia Lieb, Präsident Maximilian Dasch, Markus Mair, Eugen A. Russ und Gerhard Valeskini (von links).

Staffelübergabe bei Österreichs größtem Medienverband: In der Vorstandssitzung am Donnerstag hat der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) Maximilian Dasch zu seinem neuen Präsidenten gewählt. Der Geschäftsführer der "Salzburger Nachrichten" und bisherige Vizepräsident folgt auf Markus Mair, Vorstandsvorsitzender der Styria Media Group. Dieser hatte die Rolle sechs Jahre lang inne und somit die Amtszeitobergrenze erreicht. Mair bleibt dem Vorstand als Vizepräsident erhalten.

Der neue VÖZ-Präsident übernimmt die Funktion in einer anspruchsvollen Zeit: Die Verlage müssen mit medienpolitischen Neuerungen umgehen - Stichwort ORF-Gesetz - und gleichzeitig den Strukturwandel in den Häusern weitertreiben. "Auch wenn die Aufgabenstellungen unserer Branche vielfältig und herausfordernd sind, so dürfen wir doch gerade in Österreich mit Selbstbewusstsein, Mut und Überzeugung für unsere Anliegen, für unsere Rolle und Funktion in der Gesellschaft eintreten", sagte Dasch in einer ersten Stellungnahme nach der Wahl. Dabei verweist der 40-Jährige auf Fakten zur Branche. "62 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher ab 14 lesen täglich Tageszeitungen, gedruckt und digital. Nimmt man Wochenzeitungen und Magazine sowie deren digitale Angebote hinzu, erreichen Österreichs Printtitel mehr als drei Viertel der Bevölkerung."

Diese Reichweite habe auch einen demokratiepolitischen Nutzen: Man schaffe damit "eine qualitative Öffentlichkeit, Einordnung und Orientierung. Gerade in Zeiten von Desinformation, Meinungsmanipulation und künstlicher Aufregung wichtiger denn je", sagte Dasch. Und er ergänzte einen Appell: "Es braucht ein gesellschaftliches und politisches Verständnis, Bekenntnis und entsprechende wirtschaftliche sowie rechtliche Rahmenbedingungen." Diese gelte es "im konstruktiven Dialog zu erarbeiten und auch einzufordern".

Maximilian Dasch studierte Unternehmensführung und E-Business-Management an der FH Krems und war im Anschluss im Verlagsmarketing der Südostschweiz Medien AG tätig. Ab 2010 war Dasch Marketingleiter bei den SN, seit 2013 ist er Geschäftsführer.

Neben der Wahl Daschs wurden weitere Positionen im VÖZ-Präsidium neu besetzt: Gerhard Valeskini, Geschäftsführer der "Kronen Zeitung", wurde zum neuen Vizepräsidenten bestellt. In ihren Funktionen als Vizepräsidentin bzw. als Vizepräsident bestätigt wurden Claudia Gradwohl (VGN Medien Holding) und Eugen A. Russ (Russmedia). Auch Silvia Lieb (Moser Holding) als Schriftführerin und Oliver Schmerold (ÖAMTC) als Kassier wurden in ihren Funktionen bestätigt. Neu im VÖZ-Präsidium ist Richard Grasl ("Kurier"), für eine weitere Funktionsperiode bestätigt wurden die Präsidiumsmitglieder Michael Ausserer (NÖ Pressehaus), Lorenz Cuturi ("Oberösterreichische Nachrichten") und Alexander Mitteräcker ("Der Standard").

Mitteräcker wurde parallel in das Board des Europäischen Verbands der Zeitungsverleger (Enpa) gewählt. Diesem steht seit dieser Woche auch ein neuer Präsident vor: François le Hodey, Geschäftsführer der IPM Group aus Belgien.