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Warum Lokaljournalismus "sexy" ist

"re:think media": Medienhäuser brauchen Mut, sich an neue Formate heranzutrauen.

„Da sein, wo die Jungen sind“: Bei re:think media ging es am Dienstag um neue Perspektiven im Lokaljournalismus.
„Da sein, wo die Jungen sind“: Bei re:think media ging es am Dienstag um neue Perspektiven im Lokaljournalismus.
SN-Lokalchefin Heidi Huber sprach über die Arbeitsbedingungen im lokalen Journalismus.
SN-Lokalchefin Heidi Huber sprach über die Arbeitsbedingungen im lokalen Journalismus.
Auch neue Formate wie Videos, Podcasts und die sozialen Medien wurden thematisiert.
Auch neue Formate wie Videos, Podcasts und die sozialen Medien wurden thematisiert.

Veraltet, konservativ "wie eine Schreibmaschine". Das Image des Lokaljournalismus könnte - gelinde gesagt - besser sein, meint Medienformatentwicklerin Katja Ilnizki. Vor ihr sitzend: mehr als hundert Journalistinnen und Journalisten, die genau in diesem Bereich arbeiten oder an diesem Ressort Interesse haben. Der Gegensatz könnte nicht greifbarer sein.

Doch das alte Bild stimmt so nicht, meint Ilnizki. "Lokaljournalismus ist sexy" ist der Tenor am Donnerstag im Loft in Salzburg: Die Wiener Zeitung lud zum Event "re:think media" und stellte dabei im Zuge von Diskussionsrunden die Frage in den Raum: Was braucht Lokaljournalismus, um zukunftsfit zu sein? "Mut", meint Jana Jöbstl, Social-Media-Redakteurin der "Süddeutschen Zeitung". Für Medienhäuser führe ihrer Ansicht nach kein Weg mehr an digitalen Plattformen vorbei.

Jöbstl betont die Chancen für lokale Berichterstattung auf Instagram und TikTok und hebt auch die Bedeutung von Podcasts hervor. "Wir müssen dort sein, wo die Jungen sind." Es gehe darum, die Zielgruppe an die Marke zu binden.

Neue Formate ausprobieren, um den Leserinnen und Lesern nah zu sein - damit beschäftigt sich auch der freie Klimajournalist Lukas Bayer. Gemeinsam mit dem Netzwerk Klimajournalismus Österreich beklebte er etwa schon Litfaßsäulen im Salzkammergut, um auf lokale Klimathemen aufmerksam zu machen. Sein Fazit: Vieles auszuprobieren, ist wichtig.

Das Lokalressort bietet jungen Redakteurinnen und Redakteuren die Möglichkeit, in der Branche Fuß zu fassen, sagt Journalistin und Formatentwicklerin Katja Ilnizki. Sie sieht Lokalzeitungen als Chance für Junge, wirklich mitanpacken zu können. "Man kann aus jedem Thema etwas machen", sagt auch SN-Lokalchefin Heidi Huber. Und zum Thema attraktive Bedingungen für junge Mitarbeitende ergänzt sie: Das Verhältnis von Gehalt und Arbeitszeiten müsse schlichtweg stimmen.


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