Am 10. März 1995 verübte im Bezirksgericht Linz-Urfahr ein 63-Jähriger einen Amoklauf. Er tötete vier Menschen, verletzte zwei weitere und erschoss sich später in einem Haus in der Nähe von Linz. Der Anlass für die Tat: Der Schütze war in einem von ihm selbst angestrengten Ehrenbeleidigungsprozess gegen seinen Nachbarn unterlegen. Es ging um einen 20 cm breiten Grundstücksstreifen. Der Amoklauf führte zu einen breiten Diskussion über Sicherheitsmaßnahmen bei Gerichten. Danach wurden Einlasskontrollen eingeführt, die längst Standard sind.
Im Gemeindeamt von Fohnsdorf (Steiermark) wurde Bürgermeister Johann Straner (SPÖ) am 6. November 2003 angeschossen. Der Attentäter richtete sich anschließend selbst. Auslöser war die behördliche Untersagung für dessen Imbissstand. Der Bürgermeister der Gemeinde im Bezirk Murtal brach, getroffen von zwei Kugeln in Bauch und Brust, schwer verletzt zusammen. Straner verdankte sein Leben dem Umstand, dass ein Projektil vom Uhrband abgebremst worden war . Der inzwischen 65-Jährige erholte sich und war bis 2015 Bürgermeister.
Ein Giftattentat auf den Bürgermeister von Spitz an der Donau erschütterte am 9. Februar 2008 Österreich. Hannes Hirtzberger (ÖVP) hatte ein mit dem Rattengift Strychnin versetztes Mon Chéri verzehrt, das er am Vortag vor dem Gemeindeamt an der Windschutzscheibe seines Autos in einem Kuvert vorgefunden hatte. Seit damals ist er ein Pflegefall. Für den Mordversuch wurde ein Weinbauer und Heurigenwirt verurteilt, dessen DNA-Spuren auf einem der Praline beigelegten Billett sichergestellt wurden. Der Mann wurde auch von seinen Söhnen belastet. Er erhielt 2008 in Krems 20 Jahre Haft, der Oberste Gerichtshof (OGH) erhöhte 2009 wegen der besonderen Heimtücke der Tat auf lebenslang. Der Mann beteuerte stets seine Unschuld. Versuche einer Wiederaufnahme scheiterten, zuletzt Anfang 2020.
Ein mit Buttersäure versetztes Paket trug am 7. März 2008 dem damaligen Bürgermeister von Weißkirchen (Bezirk Wels-Land) in Oberösterreich, Rudolf Prinz (SPÖ), eine leichte Handverletzung ein. Als er das Paket öffnen wollte, kam es dazu. Zwei weitere Pakete an ÖVP-Kommunalpolitiker und zwei an Verwaltungsmitarbeiter der Gemeinde konnten von der Polizei rechtzeitig abgefangen werden. Der zwei Tage später festgenommene Täter bekannte sich erst im Prozess schuldig. Als Motiv nannte er, er habe den Adressaten einen Denkzettel für seine nicht aufgegangenen Grundstücksspekulationen verpassen wollen. Er erhielt 30 Monate Haft, davon 10 unbedingt.
In Dimbach (Bezirk Perg) attackierte am 6. September 2017 ein Niederösterreicher (40) den Bürgermeister und den Amtsleiter. Dem Ortschef hielt der Mann er eine Pistole an die Brust und attackierte ihn mit Pfefferspray. Als der Amtsleiter zu Hilfe eilte, erlitt dieser einen Messerstich an einem Arm. Der Täter stellte sich später, er soll ein privates Motiv gehabt haben.
Eine dienstlicher Konflikt zweier Polizisten endete am 27. Februar 2023 auf der Polizeiinspektion Trieben (Stmk.) mit einem Mord. Ein Beamter (47) sprach in der Früh mit seinem Vorgesetzten. Im Raum stand eine Anzeige wegen Amtsmissbrauchs nach einem nicht protokollierten Arbeitsunfall und einer ausständigen Krankenstandsbestätigung. Dann holte der Polizist aus einem anderen Raum seine Dienstwaffe und ging zurück ins Büro des Kommandanten. Er feuerte mehrere Schüsse auf seinen Chef ab, der tödlich getroffen wurde. Das Urteil lautete zunächst auf 20 Jahre Haft, das Oberlandesgericht Graz erhöhte im Juni 2024 auf lebenslang, da der Täter keine Reue zeigte.