Thomas Bubendorfer kennt wie kaum ein anderer Bergsteiger den Grenzgang. Mehr als 70 Erstbesteigungen hat der gebürtige Pongauer hinter sich, viele im Alleingang und ohne Seil. Neben den Triumphen erfuhr der Extremkletterer schmerzhaft, wie tief man fallen kann, wenn man Warnsignale ignoriert. Zwei Abstürze überlebte der heute 62-Jährige knapp. Trotzdem sagt er im Gespräch mit den SN: "Ich bereue nichts." Und das klingt nicht trotzig, sondern gereift.
Abstürze am Berg oder anderswo passierten nie zufällig, sagt Bubendorfer. Sie seien äußere Manifestation innerer Krisen. Ihm selbst sei nach den Unglücken klar geworden, dass er "sinnbildlich viel Wasser gepredigt, aber haufenweise Wein getrunken hat". Seine Liebe zum Klettern blieb ungebrochen. Noch heute ist er rund 100 Tage im Jahr "im Schnee, Eis und Fels", wie er sagt.