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Verschmähte Liebe war Motiv für Mord an Studentin

Der Verdächtige aus Spanien berichtete der Polizei in Oberösterreich über eine psychische Krankheit. Das Opfer, eine Studentin aus Honduras, starb an mehreren Messerstichen in die Brust in Kombination mit Würgen, wie die Obduktion am Montag ergab. Der mutmaßliche Täter wurde vom Hausherrn und seinem Vater überwältigt und war mit Kabelbindern an das Geländer der Kellertreppe gebunden, als die Polizei eintraf.

Der Tatort war in diesem Haus im Leondinger Stadtteil Zaubertal.
Der Tatort war in diesem Haus im Leondinger Stadtteil Zaubertal.

Jener Mann, der am Sonntag als Verdächtiger nach einem Tötungsdelikt in Leonding bei Linz festgenommen worden war, berichtete bei der Befragung durch die Polizei von verschmähter Liebe als Motiv. "Er wollte eine Beziehung zum Opfer, aber die Frau nicht", sagte Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz, am Montag. Wie berichtet war eine 25-jährige Studentin im Haus ihrer älteren Halbschwester gewaltsam zu Tode gekommen. Der 29-jährige Spanier war vom Ehemann der Hausbesitzerin und dessen Vater überwältigt worden. Als die Polizei eintraf, fanden die Beamten den nunmehr Verdächtigen mit Kabelbindern am Geländer der Kellertreppe fixiert vor.

Die Justiz korrigierte am Montag die Angaben der Polizei vom Sonntag über die Herkunftsländer der Beteiligten. Die beiden Halbschwestern und der Verdächtige, der zum Weihnachtsbesuch nach Oberösterreich gekommen war, stammen demnach aus Honduras (Mittelamerika) und nicht aus Spanien. Der 29-Jährige, ein weitschichtiger Verwandter der Halbschwestern, lebte aber in Spanien und ist auch spanischer Staatsbürger, wie Staatsanwältin Breiteneder sagte.

Bei der Befragung, die mit einem Dolmetscher durchgeführt wurde, bezeichnete sich der Verdächtige als psychisch krank. "Ob er zum Tatzeitpunkt zurechnungsunfähig war, muss ein Sachverständiger klären", erklärte Breiteneder. Die getötete 25-Jährige, die wegen des Studiums in Linz zu ihrer Halbschwester nach Leonding gezogen war, wurde am Montag obduziert. Die Frau hatte Würgemale, ihr wurden aber auch sechs Stiche mit einem Küchenmesser zugefügt, davon vier in den Brustkorb. In Kombination mit dem Würgen war das tödlich. Der Verdächtige soll nach der Attacke auf die Angebetete die Hausherrin unter einem Vorwand in den Keller gelockt haben und griff auch die 39-Jährige an. Ihr Mann (39) eilte ihr zu Hilfe. Die gemeinsame Tochter alarmierte ihren Opa (78) im Nebenhaus, dann wurde der Verdächtige dingfest gemacht, die Polizei musste ihn nur noch festnehmen.