Seit Samstag haben wir einen Kälteeinbruch, wie er Ende Februar statistisch gesehen nur alle sieben bis zehn Jahre vorkommt. In den Nächten sind Temperaturen zwischen minus 5 und minus 15 Grad zu erwarten, vereinzelt auch unter minus 20 Grad. Auf den Bergen liegt die Temperatur in 2000 Metern Höhe ganztägig um minus 20 Grad.
Markante Kälteeinbrüche kommen in Österreich Ende Februar nur alle paar Jahre vor, sagt ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik: "Eine Phase mit Eistagen im Großteil Österreichs, also ganztägig Temperaturen unter 0 Grad, kommt immer wieder vor, statistisch gesehen alle zwei bis drei Jahre. Seltener sind aber Kälteeinbrüche, bei denen es in den Nächten auch in tiefen Lagen verbreitet auf minus 10 bis minus 20 Grad und tiefer abkühlt. Das kommt in Österreich Ende Februar statistisch gesehen nur etwa alle sieben bis zehn Jahre vor. Die aktuelle Kältewelle sieht derzeit ganz nach so einem relativ seltenen Ereignis aus."
Letzte vergleichbare Kälteeinbrüche Ende Februar 2011 und 2005
In den vergangenen Jahren gab es meist nur kleinräumige Kältephasen Ende Februar, wie 2015 (vor allem im Gebiet vom Tiroler Unterland bis zum Ennstal) und 2013 (vor allem stellenweise in Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten und der Steiermark). Den letzten massiven Kaltlufteinbruch, der Ende Februar den Großteil Österreichs betroffen hat, gab es 2011 und davor in den Jahren 2005, 1996, 1993 und 1986.
Am Montag gibt es im Westen sowie generell an der Alpennordseite zu Beginn schon tiefe, hochnebelartige Bewölkung. Stellenweise kann es in den Nordstaulagen auch unergiebig schneien. Überall sonst ist es in der Früh noch ein wenig sonnig, tagsüber verdichten sich die Wolken dann aber überall. Am sonnigsten bleibt es im Südwesten. Mäßiger bis lebhafter Nordwest- bis Nordostwind frischt auf. Die Frühtemperaturen reichen von minus 20 bis minus acht Grad, die Tageshöchsttemperaturen von minus neun bis minus vier Grad.
Am Dienstag überwiegen in weiten Teilen des Landes die Wolken, nur ganz im Westen scheint ein wenig die Sonne. Vor allem in den nördlichen Staulagen sowie ganz im Südosten kann es zeitweise auch unergiebig schneien. Im Osten und Südosten bläst mäßiger bis lebhafter Nordwest- bis Nordwind, sonst ist es windschwach. In der Früh bewegen sich die Temperaturen zwischen minus 17 und minus sieben Grad und erreichen tagsüber minus neun bis minus vier Grad.
Am Mittwoch ist der Höhepunkt der Kältewelle erreicht. Im Osten gibt es teils stärkere Bewölkung, sonst scheint aber nach Auflösung lokaler Nebel- oder Hochnebelfelder meist die Sonne. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nordwest bis Ost. Die Frühtemperaturen fallen auf minus 20 bis minus elf Grad, in manchen Alpentälern auch darunter. Im Laufe des Tages werden minus 9 bis minus ein Grad erwartet, nur in Vorarlberg könnten es auch knapp über Null Grad sein.
Am Donnerstag entspannt sich die Wetterlage
Am Donnerstag verdichten sich im Westen und Südwesten die Wolken, hier kann es im Tagesverlauf besonders in den Südstaulagen etwas schneien, an der Alpennordseite kann es leicht föhnig werden. In den übrigen Regionen überwiegt von ein paar Wolkenfeldern und lokalen Nebelfeldern abgesehen aber der Sonnenschein. Der Wind weht schwach bis mäßig, im Osten und in den Föhnstrichen im Westen teils lebhaft aus Ost bis Süd. Die Frühtemperaturen betragen minus 17 bis minus drei Grad, in manchen Tälern nochmals unter minus 20 Grad. Die Tageshöchsttemperaturen liegen im Westen bei minus drei bis plus drei Grad, überall sonst noch bei minus sieben bis Null Grad.
Im Süden und Osten ziehen am Freitag vermehrt Wolken und Hochnebel auf. Örtlich kann es in den Südstaulagen etwas Niederschlag geben. Sonst ist es trocken und zeitweise noch sonnig. An der Alpennordseite wird es regional föhnig. Der Wind weht schwach bis mäßig, tagsüber teils auflebend aus Südost bis Süd. Nach minus zwölf bis plus ein Grad in der Früh steigen die Temperaturen tagsüber auf minus drei bis plus sieben Grad, mit den höchsten Temperaturen an der Alpennordseite.
Warm anziehen und gut eincremen
Wird es kalt draußen, so wie dieser Tage in ganz Österreich, beginnt der Körper die Wärme auf die wichtigsten Regionen um die Organe wie Herz, Lunge oder Magen und Darm zu konzentrieren. Wenn Nässe und Wind im Spiel sind, drohen Erfrierungen an Händen und Füßen, Ohrmuscheln und Nase. Besonders gefährdet sind modisch eng verpackte Damenfüße.
Bei Kälte ziehen sich die Blutgefäße in weniger wichtigen Körperteilen wie den Händen und den Füßen zusammen, um nicht so viel Energie zu verbrauchen. Genau diese Körperbereiche schmerzen dann auch, wenn man sich zu lang und ungeschützt im Freien aufhält.
Mediziner raten, vor allem Lunge und Bronchien zu schützen, etwa mit einem Schal vor dem Mund. Denn wer zu viel eisige Luft einatmet, riskiert chronische Entzündungen. Trocknen Schleimhäute in Nase, Mund und Rachen aus, haben Viren und Bakterien leichtes Spiel, sich festzusetzen und Erkältungen auszulösen. Grundsätzlich gelte es, Überanstrengung zu vermeiden, um Herz und Kreislauf nicht unnötig zu belasten. Wer länger im Freien ist, sollte Fettcreme auf unbedeckte Körperstellen auftragen. Man sollte mehrere Schichten anziehen. Günstig ist auch Thermo-Unterwäsche.
Ganz wichtig für Menschen mit einem belasteten Kreislauf und/oder einer Herzerkrankung ist, große körperliche Anstrengungen, etwa Schneeschippen, absolut zu meiden. Bei zweistelligen Minusgraden sollten Menschen mit Herzerkrankungen möglichst gar nicht mehr ins Freie gehen.