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Italien verzeichnete bereits zwei Todesfälle durch das West-Nil-Virus

Das Land meldete acht weitere Infektionen. Das Virus wird durch Stechmücken übertragen.

Infizierte Gelsen übertragen das West-Nil-Fieber.
Infizierte Gelsen übertragen das West-Nil-Fieber.

Dies gab das Gesundheitsministerium in Rom bekannt. Das Virus wird hauptsächlich durch Stechmücken übertragen und kann in seltenen Fällen schwere, lebensbedrohliche Erkrankungen verursachen. Ein Infektionshotspot liegt in der Region Latium, zu der auch die italienische Hauptstadt Rom gehört. Dort wurden seit Jahresbeginn sieben Fälle registriert.

Der erste gemeldete Todesfall war eine 82-jährige Frau, die in einem Krankenhaus südlich von Rom starb. Weitere Nachweise des Virus gab es in den Regionen Emilia-Romagna, Venetien, Piemont, Lombardei, auf Sardinien sowie in Apulien. In Italien wurde das West-Nil-Virus erstmals 1998 entdeckt. Es breitet sich zunehmend in Europa aus - im Mai wurde es erstmals auch in Mücken in Großbritannien festgestellt.

In Österreich führte die Ages im Vorjahr ein Überwachungsprogramm durch und stellte in ganz Österreich Fallen auf - gezielt auch in den Gärten von einigen Erkrankten. Bei Tausenden gefangenen Gelsen konnte das Virus nicht nachgewiesen werden. Bis vergangenen August waren laut Ages in Österreich elf Infektionen bestätigt worden. Davon wurden sechs bei routinemäßigen Untersuchungen von Spenderblut bei Blutspendern identifiziert. Einige Fälle wurden aufgrund neurologischer Symptomatik diagnostiziert und stationär behandelt. Zwei Fälle waren importiert. Laut Ages-Statistik wurden letztlich im gesamten Vorjahr 37 Fälle bei Menschen bekannt. In diesem Jahr wurde in Österreich bis Mitte Juli noch kein Fall bekannt.

Infektion verläuft meist ohne Symptome

80 Prozent der Infektionen verlaufen dem österreichischen Gesundheitsministerium zufolge asymptomatisch, bei 20 Prozent der Infizierten zeigen sich grippeähnliche Symptome mit plötzlichem, hohem Fieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Symptomen, eventuell Schnupfensymptomen, Lymphknotenschwellungen und Hautflecken.

Schwerere und tödliche Verläufe betreffen meist ältere Menschen mit Vorerkrankungen. Nur etwa ein Prozent der Infektionen führt zu schweren neuroinvasiven Erkrankungen. Generell wird jedoch von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgegangen, da eine Infektion in etwa 80 Prozent der Fälle ohne Symptome verläuft. Das West-Nil-Virus stammt ursprünglich vom afrikanischen Kontinent und wurde vermutlich über Zugvögel eingeführt. Experten gehen davon aus, dass die Fallzahlen infolge des Klimawandels steigen werden.