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Verdacht auf Marburg-Virus in Deutschland: Was es mit der Erkrankung auf sich hat

In Hamburg gab es den Verdacht, dass sich ein Student mit dem hochgefährlichen Marburg-Virus infiziert haben könnte. Mittlerweile haben Tests zwar Entwarnung gebracht, dennoch wirft der Fall Fragen auf. Etwa, was die Symptome der Krankheit sind, wie man sich anstecken kann - und woher das Virus seinen doch ungewöhnlichen Namen hat.

Ein medizinischer Mitarbeiter versorgt einen am Marburg-Virus erkrankten Patienten (Archivbild).
Ein medizinischer Mitarbeiter versorgt einen am Marburg-Virus erkrankten Patienten (Archivbild).

Zwei Gleise am Hauptbahnhof wurden gesperrt, die Feuerwehr rückte mit einem Infektions-Rettungsfahrzeug aus, zwei Personen wurden schnellstmöglich in eine Klinik gebracht: Ein möglicher Fall des Marburg-Virus in Hamburg trieb die Millionenstadt um. Ausgangspunkt war die Rückkehr eines Medizinstudenten, der in einem Krankenhaus in Ruanda infizierte Patientinnen und Patienten behandelt hatte. Der laut Medienberichten Mitte-20-Jährige reiste samt Begleitung mit dem Flugzeug nach Frankfurt und von dort mit dem Zug nach Hamburg. Unterwegs informiert er die Ärzte in der Hansestadt und äußerte die Sorge, dass er sich infiziert haben könnte.

Verdacht auf Marburg-Virus in Hamburg bestätigt sich nicht

Am späten Donnerstagvormittag folgte die Entwarnung: Der Verdacht auf das Marburg-Virus hat sich nicht bestätigt. Die entsprechenden Tests seien negativ ausgefallen, teilte die Hamburger Sozialbehörde mit. Dennoch rückt der Aufreger eine in Europa bislang nur wenig beleuchtete Krankheit in den Mittelpunkt - und macht eine Reihe von Fragen auf.

Marburg-Virus verursacht gefährliches Fieber

Was hat es mit der Erkrankung überhaupt auf sich? Das Marburg-Virus kann hohes sogenanntes hämorrhagisches Fieber sowie Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall und blutiges Erbrechen auslösen. Die Folgen sind oft fatal: Bei den bisherigen Ausbrüchen des Virus starben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation 24 bis 88 Prozent der Erkrankten.

Infektion auf verschiedenen Wegen möglich

Menschen stecken sich durch den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten Infizierter an, eine Infektion kann es aber auch durch "direkten engsten Kontakt von Haut oder Schleimhaut" geben, wie es die Hamburger Sozialbehörde beschreibt. Eine Infektion per Luft ist hingegen nicht möglich. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 21 Tage.

Den weltweit ersten bekannten Ausbruch des Virus gab es in Deutschland: 1967 infizierten sich in Marburg, Hessen, 29 Menschen; sieben von ihnen starben. Daher kommt auch der Name der Erkrankung.

Marburg-Virus: Ruanda meldet steigende Infektionszahlen

Aus Ruanda wurde indessen am Donnerstag gemeldet, dass die Infektionsfälle binnen eines Tages um sieben Patienten auf gesamt 36 gestiegen sind. Wie das Gesundheitsministerium des ostafrikanischen Landes mitteilte, sind mittlerweile elf Patienten gestorben. Die Behörden in Ruanda hatten den Ausbruch der Erkrankung Ende September bekannt gegeben.