Emmanuel Macron zieht Konsequenzen aus dem prognostizierten Wahlsieg der Rechtsaußen-Partei Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen. Diese liegt bei den EU-Wahlen in Frankreich klar voran. Erste Hochrechnungen verschiedener Institute sahen unmittelbar nach Wahlschluss ihre Partei mit Spitzenkandidaten Jordan Bardella mit zwischen 31,5 und 33,3 Prozent der Stimmen an erster Stelle - weit vor den Verbündeten (Liste Renaissance) von Präsident Emanuel Macron, denen um 15,2 Prozent vorausgesagt wurden.
Macron kündigte in einer Rede am Sonntagabend an, die Nationalversammlung aufzulösen und Neuwahlen auszurufen. Noch bevor das offizielle Wahlergebnis der EU-Wahl feststeht, bekommen die Französinnen und Franzosen damit den Termin für die nächste Wahl serviert. Es wird der 30. Juni.
Frankreichs Präsident Macron kündigt Neuwahlen an
Grund ist der prognostizierte Wahlsieg von Marine Le Pens Rassemblement National (RN) bei der EU-Wahl. Auch den Termin für die Wahl in Frankreich hat der französische Präsident schon festgelegt.

Die Herausforderungen Frankreichs erforderten Klarheit und die Franzosen verdienten Respekt, sagte Macron in seiner Fernsehansprache. "Ich habe Ihre Botschaft und Ihre Bedenken gehört und werde sie nicht unbeantwortet lassen", sagte er an die Wähler und Wählerinnen gerichtet. "Ich kann also am Ende dieses Tages nicht so tun, als ob nichts geschehen wäre. Diese Entscheidung ist ernst, schwer, aber sie ist vor allem eine Vertrauenshandlung, Vertrauen in Sie, meine lieben Mitbürger." Macron sprach von Vertrauen in die Fähigkeit des französischen Volkes, die beste Entscheidung für sich selbst und seine zukünftigen Generationen zu treffen. Zugleich warnte er davor, dass der Aufstieg von Nationalisten eine Gefahr für Frankreich und Europa sei. "Dies ist ein entscheidender Moment für eine Klarstellung."