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Das dürfen bisher nur Spitzensportler: Pensionisten, die arbeiten, zahlen bald deutlich weniger Steuern

Wer im Ruhestand arbeitet, kommt künftig in den Genuss einer Endbesteuerung von nur 25 Prozent. Im kommenden Jahr soll die neue Regelung kommen.

Im Ruhestand zu arbeiten, ist derzeit unattraktiv und mit viel Bürokratieaufwand verbunden. Das wird sich bald ändern.
Im Ruhestand zu arbeiten, ist derzeit unattraktiv und mit viel Bürokratieaufwand verbunden. Das wird sich bald ändern.

Bislang ist es ein rares Privileg, das nur heimische Spitzensportler genießen: eine pauschale Endbesteuerung, deren Satz bei Spitzensportlern bei 33 Prozent liegt. Künftig können auch Pensionistinnen und Pensionisten in einen solchen Genuss kommen - und zwar mit einem noch attraktiveren Pauschalsteuersatz von 25 Prozent. Zur Erinnerung: Die durchschnittliche Abgabenlast im Land liegt jenseits von 40 Prozent.

Hunderttausende Pensionisten sollen auf den Arbeitsmarkt zurückkehren

Konkret plant das die neue Regierung ab 2026 für Pensionistinnen und Pensionisten, die neben dem Ruhestand einer Arbeit nachgehen. Derzeit tun das nur 80.000 der rund zwei Millionen Pensionisten. Mit der Neuregelung erwartet sich Ingrid Korosec, die Chefin des ÖVP-Seniorenbundes, "einen Boom" und Anstieg arbeitender Pensionistinnen auf zumindest 250.000 in einigen Jahren. Über zehn Jahre habe sie dafür gekämpft, berichtet die streitbare ÖVP-Politikerin. Gerade in Zeiten, in denen allerorts Fachkräfte fehlten, sei es dringend notwendig, auf die Pensionistinnen und Pensionisten zurückzugreifen. Denn deren Fitness im Alter sei heute deutlich höher als in früheren Zeiten. Wer arbeiten wolle, soll dies also tun - und zu Bedingungen, die attraktiv und nicht abschreckend seien.

Derzeit wird Arbeit im Ruhestand regelrecht verhindert

Denn derzeit wird Pensionistinnen und Pensionisten das Arbeiten noch sprichwörtlich vergällt. Mit jeder Menge Bürokratie und dem Umstand, dass Pension und Zusatzeinkommen zusammengerechnet werden, was zu hohen Steuernachzahlungen führt. Auch die Sozialversicherungsbeiträge müssen doppelt abgeführt werden.

Wer 2000 Euro dazuverdient, zahlt pauschal 500 Euro Steuer

Mit der geplanten Neuregelung zahlt der Pensionist dann für seine Pension normal Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge. Das Zusatzeinkommen wird extra behandelt, pauschal mit 25 Prozent besteuert und es fallen auch keine Sozialversicherungsbeiträge an (nur der Dienstgeber muss diese abführen). Wer 2000 Euro brutto verdient, zahlt 500 Euro Steuer, bei 4000 Euro sind es 1000 Euro. Geplant ist, eine Zuverdienstgrenze einzuziehen. Anbieten würde sich die Höchstbemessungsgrundlage, die bei rund 6500 Euro brutto liegt. Das muss aber erst geklärt werden.