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Die Zahl der Impfungen nimmt wieder zu

Die Zahl der Impfungen steigt nach den strengeren Regeln deutlich an. Offen ist, wie lang der Effekt anhält.

Warteschlangen bei den Impfbussen
Warteschlangen bei den Impfbussen

Die schärferen Coronaregeln zeigen vorerst Wirkung. Nachdem die Regierung am Freitag angekündigt hat, dass am Montag etwa die Gastronomie und körpernahe Dienstleiter nur noch von Geimpften und Genesenen besucht werden dürfen, ließen sich am Wochenende deutlich mehr Menschen impfen als in den Tagen zuvor. Das Gesundheitsministerium teilte mit, dass allein am Samstag fast 32.000 Impfungen durchgeführt worden sind, jede dritte davon sei ein Erststich gewesen. Bei den meisten anderen am Samstag durchgeführten Impfungen handelt es sich um "Boosterimpfungen" (17.113). Hier wurde also der bestehende Impfschutz aufgefrischt. Weitere 4300 Personen haben sich den zweiten Stich abgeholt (auch davon wohl ein Teil Auffrischungsimpfungen nach einer Johnson-&-Johnson-Impfung). Für Sonntag gab es noch keine endgültigen Zahlen. Insgesamt sind diese Woche mehr Impfungen durchgeführt worden als in jeder anderen Woche seit der ersten Augustwoche. Deutlich mehr als 60.000 Personen ließen sich in den vergangenen sieben Tagen das erste Mal impfen.

Diese Entwicklung hat allerdings nicht erst am Wochenende eingesetzt. Die Impfkampagne hatte bereits wieder Fahrt aufgenommen, als die Regierung die 3-G-Regel für den Arbeitsplatz angekündigt hatte, heißt es vom Land Niederösterreich.

Die Impfbereitschaft steigt in allen Bundesländern. Und dieser Trend dürfte länger anhalten. So ist in Niederösterreich auch die Zahl der Anmeldungen für eine Impfung deutlich gestiegen. Bis vor wenigen Tagen waren für die kommenden Wochen nur 10.000 Termine vergeben, am Sonntag waren es dann schon 35.000 bis zum 21. November und 95.000 bis kommenden März - wobei bei diesen Terminen allerdings die Drittstiche (78.000) deutlich in der Überzahl sind.

Auch Oberösterreich berichtet, dass der Andrang zu den Impfungen in den vergangenen beiden Wochen deutlich zugenommen hat. So sei die Zahl der Impfanmeldungen deutlich nach oben gegangen. Ende Oktober hatten sich pro Tag nur noch 1000 Personen für eine Immunisierung angemeldet, dieser Wert hat sich auf 8000 erhöht.

Auch in Salzburg zeichnet sich eine starke Zunahme der Zahl der Impfungen ab. Die Impfbusse, die am Wochenende im Einsatz waren, waren gut besucht (siehe Lokalteil).

Wie lange es die 2-G-Regel geben wird, darauf gaben Kanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) einen Ausblick. Beide sind sich einig, dass diese auch noch über die Weihnachtszeit gelten werde. "Ich gehe nicht davon aus, dass in sechs Wochen die Situation so ist, dass wir die Maßnahmen wieder zurücknehmen können", so Schallenberg. Kogler: "Allerhöchstwahrscheinlich werden wir zu Weihnachten und zu Silvester noch 2 G haben." Als "allerletzte Konsequenz" könnte es sogar regionale Lockdowns geben, sagte Kogler in der ORF-"Pressestunde".

Die Zahl der binnen 24 Stunden gemeldeten Corona-Neuinfektionen bleibt weiterhin hoch: 8554 neue bestätigte Fälle wurden am Sonntag von den Behörden gemeldet, nachdem am Samstag mit 9943 positiven Testergebnissen ein neues Allzeithoch in der Pandemie erreicht worden war. Am Sonntag vergangener Woche waren es noch 5684 neue Fälle gewesen. Auf den Intensivstationen liegen inzwischen 365 schwer an Covid-19 Erkrankte, nach 359 am Vortag.

In den vergangenen Tagen hatte die Zahl der Erkrankten deutlich zugenommen.