Die Grünen haben nach der steirischen Landtagswahl nur noch vier Mandate in der Länderkammer des Parlaments. Um Fraktionsstatus zu erreichen, braucht es in der Regel fünf Abgeordnete. In den vergangenen Jahrzehnten war es allerdings Usus, dass Parteien bereits ab vier Mandatarinnen und Mandataren Klubstatus gewährt wurde. Möglich machte das eine ausdrückliche Zustimmung des Bundesrats. Diese Zustimmung hat die FPÖ am Donnerstag verweigert, die ÖVP ging daraufhin ebenfalls nicht mit. Und das heißt: Die Grünen haben keinen Klubstatus im Bundesrat mehr, verlieren damit also zentrale parlamentarische Rechte wie das Stimmrecht in den Ausschüssen oder die Teilnahme an der Präsidiale.
Die Grünen sehen das als direkten Angriff der FPÖ - bei dem die ÖVP willfährig mitgemacht habe. Denn bisher sei es Usus gewesen, dass solchen Anträgen zugestimmt werde. Insgesamt sei das seit 1996 acht Mal der Fall gewesen - sieben Mal betraf es die Grünen, ein Mal - im Jahr 2009 - habe aber auch die FPÖ davon profitiert, wie das Parlament umgehend mitteilte. Den Freiheitlichen war damals einstimmig der Fraktionsstatus mit vier Mandataren gewährt worden. Für Sigrid Maurer, geschäftsführende Klubobfrau der Grünen im Nationalrat, ist das aktuelle Vorgehen "ein Angriff auf die Demokratie", wie sie auf X schrieb: "Mit der Aberkennung des Fraktionsstatus wollen ÖVP und FPÖ die kritische Opposition im Bundesrat mundtot machen. Doch wir lassen uns nicht einschüchtern."