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„Wir haben Angst“: Jugendverbände fordern strenges Klimagesetz in Österreich

Jugendverbände drängen auf ein Klimagesetz mit Sanktionen bei Zielverfehlungen.

Vor dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft: Kinder- und Jugendorganisationen sowie die Bundesjugendvertretung fordern ein starkes und wirksames Klimaschutzgesetz.
Vor dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft: Kinder- und Jugendorganisationen sowie die Bundesjugendvertretung fordern ein starkes und wirksames Klimaschutzgesetz.

Sieben Umwelt- und Jugendverbände haben am Donnerstagmorgen neuerlich auf ein strengeres Klimaschutzgesetz seitens der Bundesregierung gedrängt. Neben der verbindlichen Klimaneutralität bis 2040 fordern die Jugendvertreter klare Sektorziele in allen Bereichen und Konsequenzen für die Verfehlung, teilten sie am Donnerstag gemeinsam mit und überreichten vor dem Bundesministerium für Klima- und Umweltschutz einen offenen Brief an Sektionschef Jürgen Schneider.

Der Blick in die Zukunft beschäftige die jungen Menschen. „Das macht uns Angst“, sagt Lisa Quendler von der Alpenvereinsjugend Österreich. Ein Klimaschutzgesetz zu fordern, sei deshalb auch nicht „radikal“, meint sie, „sondern verantwortungsvoll“. Das Gesetz soll „klare Verbindlichkeiten“ vorgeben.

Appell für mehr Kinderschutz

Außerdem will man einen „öffentlich zugänglichen Klimafahrplan“, ein „regelmäßiges Monitoring durch eine regierungsunabhängige Stelle“ sowie die „Absicherung des Rechtsschutzes“ bei Verfehlungen, teilte Lejla Visnjic von der Bundesjugendvertretung mit. Klimaneutralität bis 2040 sei die Mindestanforderung, so Fridays-for-Future-Sprecherin Lea Moser. Auch sie sagt: „Wir haben Angst, dass, egal wie sehr wir uns bemühen, wir von der Politik alleingelassen werden.“ Es gebe nicht die Zeit, eine weitere Weltklimakonferenz „auszusitzen“. Es müsse rasch gehandelt werden. Unterstützt wird der Appell auch von den österreichischen Pfadfindern, der Naturfreundejugend, dem Jugendbiodiversitätsnetzwerk sowie der Katholischen Jungschar und der Katholischen Jugend. Deren Vorsitzender, der gebürtige Salzburger Rafael Haigermoser, betont, dass „Verbrechen gegen die Natur zu begehen, eine Sünde vor Gott“ ist. Die Jungschar sieht Nachholbedarf beim Klimaschutz für Kinder. Das Bundesverfassungsgesetz über die Rechte von Kindern soll „im Klimaschutzgesetz explizit Erwähnung finden“.

Klima Klimabündnis übergibt offenen Brief Klimaschutzgesetz Klimagesetz Wien
Klima Klimabündnis übergibt offenen Brief Klimaschutzgesetz Klimagesetz Wien
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