Der bisherige Innenminister Karl Nehammer löst Alexander Schallenberg als Kanzler ab. Neuer Innenminister ist der Niederösterreicher Gerhard Karner, Finanzminister der bisherige Staatssekretär Magnus Brunner. Der steirische Uni-Rektor Martin Polaschek folgt auf Bildungsminister Heinz Faßmann. Die Bundeschefin der Jungen ÖVP, Claudia Plakolm, ist die neue Staatssekretärin im Bundeskanzleramt. Sie übernimmt von Familienministerin Susanne Raab die Jugend-Agenden.
"Unverzüglich und gemeinsam" müsse die Regierung die "große Aufgabe" der entschlossenen Bekämpfung der Pandemie samt ihrer sozialen, wirtschaftlichen und menschlichen Folgen angehen, mahnte Van der Bellen in einer kurzen Ansprache. In dieser Pandemie wisse man nicht, wie es weitergeht, verwies er auf die neue Omikron-Variante. Deshalb dürfe man "keine falschen Erwartungen wecken und nichts versprechen, was sich später als nicht einhaltbar herausstellt".
Nehammer übernimmt das Amt des Bundeskanzlers
Um kurz nach 14 Uhr fand die Amtsübergabe zwischen Ex-Kanzler und Außenminister Alexander Schallenberg und dem neuen Kanzler Karl Nehammer statt. Schallenberg sagte bezüglich seines Kurzauftritts als Kanzler: "Ich habe damals schon klar gemacht, dass dies kein Amt ist, das ich mir je gewünscht hätte oder angestrebt habe." Er hätte das Steuer in einer "wahrlich turbulenten Zeit" übernommen. Nun sei er aber froh, dass die Positionen des Bundeskanzlers und des ÖVP-Clubchefs wieder in einer Hand sei. Er betonte, dass trotz aller Spaltung, die in der Gesellschaft herrsche, auch viel Gutes in Österreich passiere: "Schauen wir nicht nur auf das Trennende, sonder auch auf das Gemeinsame."

Karl Nehammer sagte in seiner ersten Rede als Bundeskanzler, dass er das Amt mit Respekt angehen werde, denn "es gibt unglaublich viel zu tun." Er werde sich im Anschluss sofort mit Experten und Politikern beraten, um die Entscheidungen für den Lockdowngipfel am Mittwoch vorzubereiten. "Die Spaltung schadet uns allen als Bürgerinnen und Bürger dieses Landes." Es gehe jetzt darum, den eigentlichen Feind der Freiheit zu bekämpfen, nämlich das Coronavirus. Er werde deswegen auch keine Serieninterviews geben, kündigte er an, sondern gleich an die Arbeit gehen.