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Raketen aus Gazastreifen auf Israel - Drohne traf Flughafen

Fast zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs hat die palästinensische Terrorgruppe Islamischer Jihad erneut Raketen aus dem umkämpften Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Laut der dortigen Armee flogen zwei Geschoße vom zentralen Abschnitt des Küstenstreifens aus auf israelisches Gebiet. Eine Rakete wurde demnach von der Luftabwehr abgefangen, eine zweite ging in einem offenen Gebiet nieder. Im Flughafen Ramon am Roten Meer schlug indes eine Drohne aus dem Jemen ein.

Israelische Armee: Eine Rakete aus Gazstreifen abgefangen.
Israelische Armee: Eine Rakete aus Gazstreifen abgefangen.

In israelischen Grenzorten und der Stadt Netivot gab es Raketenalarm. Die Stadt mit ihren rund 50.000 Einwohnern ist nur etwa zehn Kilometer vom Gazastreifen entfernt. Mitglieder des militärischen Arms des Islamischen Jihad reklamierten den Angriff für sich. Es handle sich um eine "Reaktion auf die Verbrechen des zionistischen Feindes gegen unser Volk", hieß es in einer Mitteilung der Terrororganisation. Seit Beginn des Gaza-Kriegs war Israel mit Tausenden Raketen aus dem Gazastreifen attackiert worden. Diese Angriffe sind jedoch inzwischen deutlich seltener geworden.

Verletzter bei Drohnenangriff auf Flughafen Ramon

Keinen Raketenalarm gab es vor dem Drohneneinschlag im Bereich des Flughafens Ramon nördlicher der Küstenstadt Eilat. Die Armee teilte mit, dass sie den Vorfall untersuche. Das israelische Nachrichtenportal "ynet" berichtete, eine Person sei leicht verletzt worden. Die israelische Luftfahrtbehörde berichtete, die Ankunftshalle sei getroffen und der Luftraum über dem Ramon-Flughafen sei für den Flugverkehr gesperrt worden. Zuvor hatte die Armee mitgeteilt, drei aus dem Jemen abgefeuerte Drohnen seien von der Luftabwehr abgefangen worden.

Anfang Mai war eine von der jemenitischen Houthi-Miliz auf Israel abgefeuerte Rakete im Bereich des internationalen Flughafens Ben Gurion bei Tel Aviv eingeschlagen. Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 greift die jemenitische Houthi-Miliz Israel regelmäßig mit Raketen und Drohnen an - als Ausdruck ihrer Solidarität mit der islamistischen Hamas. Israel attackiert seinerseits immer wieder Ziele im Jemen. Bei einem Luftangriff waren zuletzt der Houthi-Ministerpräsident Ahmed al-Rahaui, neun seiner Minister sowie zwei weitere Huthi-Vertreter getötet worden.

Israelische Armeeeinsätze rund um Stadt Gaza ausgeweitet

Die israelische Armee hatte in den vergangenen Tagen ihre Einsätze rund um die Stadt Gaza ausgeweitet. Eigenen Angaben zufolge beschoss sie am Sonntag ein weiteres Hochhaus in Gaza-Stadt. Es hat bereits zuvor zwei Hochhäuser zerstört, in denen vertriebene Palästinenser untergebracht waren. Das Militär begründet sein Vorgehen damit, dass Hochhäuser von der Hamas genutzt würden.

Erwartet wird zudem eine Bodenoffensive in Gaza. Wie Augenzeugen berichteten, warf die Armee tausende Flugblätter über westlichen Stadtvierteln ab, in denen die Bewohner zur Evakuierung aufgefordert wurden.

Die Hamas und ihre Verbündeten hatten mit ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 den Gaza-Krieg ausgelöst. Bei dem Großangriff wurden nach israelischen Angaben mehr als 1.200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer werden 47 Menschen von der Hamas in dem Küstenstreifen festgehalten, 25 von ihnen sind nach israelischen Angaben bereits tot.

Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden, die nicht unabhängig überprüft werden können, bisher mehr als 64.300 Menschen getötet.