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Moskau hält sich weiter an Atomvertrag

Nach Putins angekündigter Aussetzung vom Abrüstungsvertrag mit den USA meldet das russische Außenministerium, dass sich Russland weiterhin an das Atomabkommen halten werde.

Russlands Präsident Wladimir Putin.
Russlands Präsident Wladimir Putin.

Russland wird sich nach Regierungsangaben trotz der von Präsident Wladimir Putin verkündeten Aussetzung des New-Start-Vertrags mit den USA weiter an die Begrenzung seines Atomwaffenarsenals im Rahmen des Abkommens halten. "Russland will einen verantwortungsvollen Ansatz beibehalten und wird sich während der Laufzeit des Vertrags weiterhin strikt an die quantitativen Begrenzungen für strategische Offensivwaffen halten", so das russische Außenministerium am Dienstagabend.

Das Abkommen gilt bis 2026

Der Vertrag gilt bis 2026. Putin hatte am Morgen in seiner Rede zur Lage der Nation gesagt, Russland suspendiere seine Beteiligung am New-Start-Vertrag. Die russischen Behörden rief er auf, sich für Atomwaffentests bereitzuhalten, falls Washington solche Tests zuerst ausführen sollte.

Putin sagte weiter, niemand solle sich der "Illusion" hingeben, dass das weltweite strategische Gleichgewicht verletzt werden könne. Putin hatte in seiner Rede dem Westen zuvor vorgeworfen, Russland "ein für alle Mal erledigen" zu wollen. Für die Eskalation des Ukraine-Konflikts machte er den Westen "voll" verantwortlich.

Maximal 1.550 atomare Sprengköpfe und maximal 800 schwere Bomber

New Start, der letzte verbliebene Atomwaffen-Kontrollvertrag mit den USA, war im Februar 2021 in letzter Minute um fünf Jahre verlängert worden. Mit ihrer Unterzeichnung verpflichteten sich Washington und Moskau dazu, ihre atomaren Sprengköpfe jeweils auf maximal 1.550 zu verringern sowie ihre Trägerraketen und schweren Bomber auf maximal 800 zu begrenzen.