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Trump will 2024 wieder US-Präsident werden

Der frühere US-Präsident Donald Trump will bei der Präsidentenwahl 2024 erneut für die Republikaner antreten. Das kündigte Trump am Dienstagabend (Ortszeit) bei einem Auftritt in seinem Anwesen Mar-a-Lago im Staat Florida an. "Amerikas Comeback beginnt genau jetzt", sagte der 76-Jährige vor geladenen Gästen in einem Saal. Trump hatte die Wahl 2020 gegen den Demokraten Joe Biden verloren. Seine Wahlniederlage hat Trump bis heute nicht eingeräumt.

Donald Trump will wieder Präsident werden.
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Donald Trump ist wieder Kandidat. Wie angekündigt hat er am Dienstag die Unterlagen eingereicht, die seine Kandidatur offiziell machen. Am Abend hat er eine ebenso seelenlose wie langatmige Rede gehalten. Die großen Kabelsender - darunter auch sein einstiger Hofsender Fox-News - haben ihre Übertragung lange vor ihrem Ende abgebrochen. In der Rede wiederholt Trump sein Eigenlob über seine "glorreiche" Präsidentschaft sowie seine Lügen über den angeblichen Wahlbetrug im Jahr 2020 und lehnt jede Verantwortung für die schweren Midterm-Niederlagen der von ihm protegierten republikanischen Kandidaten ab. Als Zustandsbeschreibung für sein Land wählt er seine üblichen endzeitlichen Beschreibungen. Die USA nach ihm, so Trump, seien "die Lachnummer der Welt". Zu den Worten, die er in seiner mehr als einstündigen Rede am häufigsten benutzt, gehören die "Verwüstungen" und "Zerstörungen", für die er die "linken und radikalen Demokraten" verantwortlich macht.

Die Begeisterung hält sich in Grenzen

Als Kulisse für seine Veranstaltung hat der Ex-Präsident und Oligarch Trump seine Residenz Mar-a-Lago in Florida gewählt. Das Publikum besteht aus mehreren Hundert handverlesenen Leuten. Während Trump vor einer Batterie von US-Fahnen spricht, hören sie stehend zu. Aber ihre Begeisterung hält sich in Grenzen. Und ihr Applaus ist nur tröpfelnd.
Auffallend ist die komplette Abwesenheit der Führungsriege der Republikanischen Partei, inklusive von einigen der engsten Trump-Vertrauten. Selbst seine älteste Tochter Ivanka und ihr Mann Jared Kushner, einst enge Mitarbeiter im Weißen Haus, lassen sich nicht blicken.

Republikanische Politiker gehen auf Distanz

Zahlreiche andere republikanische Politiker, darunter potenzielle Konkurrenten von Trump im Jahr 2024, sind in den Stunden vor der Veranstaltung öffentlich auf Distanz gegangen. Sein einstiger Vizepräsident Mike Pence erklärt in einem Interview: "Ich glaube, wir werden 2024 eine bessere Wahl haben". Mick Mulvaney, einer von Trumps Stabschefs im Weißen Haus, sagt: "Er ist der einzige Republikaner, der verlieren kann". Und Laura Ingraham, rechte Moderatorin und eine von Trumps ideologischen Wegbereitern in Radio und Fernsehen, macht deutlich, dass sie 2024 jemand anderen unterstützen wird: "Es geht nicht um eine Person, nicht um ein Ego".

Kandidatur kommt ungewöhnlich früh

Trumps Kandidatur zwei Jahre vor den Präsidentschaftswahlen kommt ungewöhnlich früh. Mit ihr hat der 76jährige Trump alle anderen potenziellen Präsidentschaftsbewerber seiner Partei überrumpelt. Die meisten anderen sind zwei bis drei Jahrzehnte jünger und haben in den letzten Jahren als seine Alliierten Karriere in der Partei gemacht. Der gegenwärtig Bestplatzierte von ihnen ist Ron DeSantis. Bei den Midterms hat er mit 20 Prozent Vorsprung zum zweiten Mal die Gouverneurswahlen in Florida gewonnen.

Trump erwähnte DeSantis mit keiner Silbe

Wenige Stunden vor Trumps Kandidaturankündigung am Dienstag ist ein Flugzeug in Kreise über Mar-a-Lago geflogen. Es hat die Botschaft hinter sich hergezogen: "Du hast wieder verloren, Donald #DeSantis2024". Trump revanchiert sich, indem er DeSantis am Abend mit keiner Silbe erwähnt.
Stattdessen lobt er Greg Abbott in Texas, der in den Midterms zwar auch eine neue Amtszeit als Gouverneur gewonnen hat, aber für Trump bislang nicht annähernd so gefährlich ist.

Melania lässt sich nur kurz neben Trump blicken

Vieles in der Ankündigung in Mar-a-Lago klingt wie eine Wiederholung von Trumps erster Kandidatur im Juni 2015. Damals ist er auf einer Rolltreppe in seiner New Yorker Hochhausresidenz an der 5^th Avenue zu seiner Ankündigung gekommen. Wie damals begleitet ihn auch diese Mal wieder seine Gattin Melania. Aber sie lässt sich nur kurz vor und kurz nach seiner Rede neben ihm blicken und verschwindet ansonsten in der Menge.

Trump schießt scharf gegen Immigranten

Wie 2015 schießt Trump auch dieses Mal wieder mit Worten scharf gegen Immigranten. Er zieht dieselbe direkte Linie von Immigranten zu Drogendealern. Verlangt die Abschiebung von Kriminellen und die Todesstrafe für Dealer. Und kündigt mehr Mauer an der Südgrenze an. Wie damals wiederholt er erneut das Versprechen, als Präsident werde er die Amtszeiten von Kongressabgeordneten beenden und ihnen Lobbyarbeit nach dem Ende ihres Wahlamtes verbieten. In seinen vier Jahren im Weißen Haus allerdings hat er keine Anstalten gemacht, dieses Versprechen, das den Kongress gegen ihn aufgebracht hätte, umzusetzen. Selbst die Mauer, die von Anfang an eine zentrale Rolle in seinem Programm war, ist während seiner Amtszeit nur um 47 zusätzliche Meilen länger geworden. Der restliche Mauerbau der Ära Trump bestand aus der Verstärkung und Aufstockung bereits existierender Mauerteile.

Trump macht aus Corona den "China-Virus"

Neu hinzugekommen ist Trumps Reden von dem "China-Virus", womit er das Corona-Virus meint. Neu ist auch seine Lobeshymne auf seine Bewegung, die er als "die größte der Geschichte" bezeichnet. Und neu ist seine Selbstdarstellung als "Opfer", womit Trump die Dutzenden von Ermittlungen und Gerichtsverfahren meint, die sich unter anderem mit dem Verdacht von Korruption, Druck auf Wahlhelfer und Steuerhinterzug befassen. In den letzten Jahren ebenfalls hinzugekommen sind Trumps Attacken gegen Joe Bidens angebliche Altersschwächen und der Spott über Angela Merkel, die er als einzige Politikerin während seiner Rede beim Vornamen nennt: "Wer erinnert sich heute noch an Angela?"

"Macht Amerika wieder groß" in der Neuauflage

Den alten Slogan "Macht Amerika wieder groß" will Trump auch in seinem neuen Wahlkampf benutzen. In Mar-a-Lago taucht der Slogan auf ein paar roten Schirmmützchen und als Wanddekoration auf. Der Trump des Jahres
2022 bringt keine Überraschungen. Alles was Trump in Mar-a-Lago sagt, ist alt und oft gehört. Von den "Fake Media" bis zu dem "feuert Nancy Pelosi". Selbst die Ankündigung seiner Kandidatur klingt so leidenschaftslos, als würde er selbst nicht daran glauben, dass er 2024 eine Chance hat.