Einen offiziellen Beschluss gab es zwar nicht, aber die Agrarreferenten der Bundesländer diskutierten bei ihrer Konferenz in Eugendorf ausführlich über die Wölfe, die immer wieder Schafe auf Almen reißen. Salzburgs Agrarlandesrat Josef Schwaiger, der im ersten Halbjahr den Vorsitz des Gremiums innehat, bestätigte dies am Rande des Treffens den SN. "Wir wollen uns dem Thema im Rahmen des internationalen Vereins für Almwirtschaft widmen und fordern eine gesellschaftspolitische Diskussion darüber." Es würden die Erfahrungen aus dem gesamten Alpenraum von Slowenien bis zur Schweiz einbezogen. Federführend sei sein Vorarlberger Amtskollege Erich Schwärzler als Obmann des Vereins Almwirtschaft Österreich.
Wie berichtet, hatten Almbauern die Forderung nach wolfsfreien Zonen in Salzburg erhoben, nachdem jüngst auf einer Alm in Fusch an der Glocknerstraße zehn Lämmer und Ziegenkitze gerissen worden waren. "Man muss den Wolf ja nicht gleich töten, man könnte ihn in bestimmten Gebieten auch nur betäuben", schlägt Schwaiger vor.
Gegenmaßnahmen müssen seinOhne entsprechende Gegenmaßnahmen bestehe die Gefahr, dass keine Tiere mehr auf die Almen aufgetrieben werden. Wenn eine Alm zehn Jahre nicht bewirtschaftet werde, sei sie unwiederbringlich verloren, weil sie zuwachse, warnt Schwaiger. Das sei dann nicht mehr rückgängig zu machen. Neben dem drohenden Verlust von Kulturlandschaft gehe es auch um den Aspekt der Artenvielfalt, betonte Schwaiger. Auch die Nachzucht sei dann in Gefahr: "Wir haben in Salzburg einige seltene Schaf- und Ziegenrassen. Von der Pinzgauer Ziege gibt es zum Beispiel nur eine geringe Population."
Wolfssichere Zäune seien aber auch keine Lösung, das scheitere schon an den Kosten. In der Schweiz habe man es mit Schutzhunden für Schafherden versucht, doch diese Hunde würden jeden Fremden - egal ob Wolf oder Wanderer - attackieren, das könne man auch nicht riskieren.