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Arabische Touristen in Zell am See: "Keine gute Mischung der Gästekulturen"

Immer noch ein heißes Thema: Die Reaktionen auf den Bericht in der Pinzgauer Woche vom 4. September zeigen, dass noch nicht alles gut ist.

„Westlicher“ im Auftreten: Positive Erfahrungen mit der neuen Generation arabischer Gäste, aber auch Klagen über Müll, Unhöflichkeit und Chaos im Straßenverkehr.  Bild:E. Krenslehner
„Westlicher“ im Auftreten: Positive Erfahrungen mit der neuen Generation arabischer Gäste, aber auch Klagen über Müll, Unhöflichkeit und Chaos im Straßenverkehr.  Bild:E. Krenslehner

Ob die neue Generation von arabischen Touristen anders tickt - diese Frage stellten sich und anderen die PW Anfang September. Die Resonanz darauf in den sozialen Medien war groß und rief einmal mehr ins Gedächtnis, wie hoch emotional das Thema "Arabische Gäste" für die meisten Einheimischen nach wie vor ist. In den letzten Jahren entstand oberflächlich der Eindruck, mit einer gewissen "Verwestlichung" in Aussehen und Umgang habe die heikle "Liebesgeschichte" zwischen Pinzgau und Arabien etwas von ihrer Brisanz verloren. Dass dem nicht so ist, zeigten Reaktionen von Beherbergern, Gästen aus dem In- und Ausland und vor allem von Einheimischen.

Gäste kritisieren kulturelle Dominanz

Einig sind sich viele, dass sich "das Stadtbild zum Positiven verändert" hat - wesentliche Kritikpunkte sind aber gleich geblieben: Immer wieder wird die "Respektlosigkeit" der Gäste aus der Wüste beklagt und ihre Sorglosigkeit im Umgang mit fremdem Eigentum. "Trotz Regeln und Kontrollen" werde zum Beispiel nach wie vor "am Hintersee bei offenem Feuer gegrillt", auch Gäste aus anderen Ländern fühlen sich von der ihnen fremden Kultur dominiert: "Sie respektieren uns nicht", schreibt eine Userin. Manche beklagen auch die "Entfremdung": "Dass die Gassen (in Zell am See) so entfremdet werden, verstehe ich nicht", so eine Urlauberin, die jedoch betont, sie habe "nur freundliche Begegnungen" mit den arabischen Gästen gehabt. Manche Gäste schreiben, sie würden nicht mehr nach Zell auf Urlaub kommen - andere bedauern die Einheimischen: "Die Menschen hier im Pinzgau sind so freundlich, und dann wird ihnen und ihrem Eigentum so begegnet." Man hat den Eindruck, dass die sehr emotionalen Reaktionen der Anfangszeit weniger geworden und eher resignierten Klagen über die arabische Dominanz gewichen sind, Tenor: "Da kann ma nix machen." Dass es in der Region im Sommer "keine gute Mischung der Gästeschichten gibt", wie ein User schreibt, glaubt man mittlerweile auch bei den Tourismusverbänden. Geworben wird in arabischen Ländern schon lange nicht mehr.

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