Hohe Betonwände, große Fensterfronten und ein atemberaubender Blick bieten sich im Rauchmühle-Quartier in Lehen. Seit zwei Monaten hat das junge Architekturbüro dunkelschwarz, bestehend aus den Leitern Hannes Sampl, Erhard Steiner und Michael Höcketstaller hier sein Quartier bezogen. Zuvor war das Architektenteam in der Franz-Josef-Straße über dem Wernbacher beheimatet, bis das Büro zu klein wurde. Die Stadt Nachrichten waren zu Besuch und sprachen mit den Architekten Erhard Steiner und Michael Höcketstaller.
Eine Freundschaft, die in der Jugendzeit begann
Steiner und Höcketstaller kennen sich schon seit ihrer Jugendzeit in der HTL Salzburg. Beide zog es später weiter zum Architekturstudium. Der gebürtige Pongauer Steiner ging nach Spittal an der Drau, wo er auch den Dritten im Bunde, Hannes Sampl, kennenlernte. Michael Höcketstaller, der in der Elisabeth-Vorstadt aufwuchs, studierte in Graz. Nach einigen Auslandsaufenthalten zog es ihn, wie auch Steiner und Sampl, in die Landeshauptstadt zurück. Das Trio fand schließlich 2019 in seinem gemeinsam gegründeten Architekturbüro dunkelschwarz zusammen. "Wir haben festgestellt, dass wir zu relevanten Themen eigentlich eine vergleichbare oder sehr ähnliche Haltung haben und uns natürlich auch sehr gut verstehen, und dann haben wir festgestellt, dass man gemeinsam natürlich auch noch schlagkräftiger ist", erzählt Höcketstaller rückblickend.
Ein junges Team auf dem Weg zum S-Link-Projekt
Zusammen lukrieren die drei Architekten ihre Projekte unter anderem über Wettbewerbe. Das sind im Schnitt fünf bis sechs pro Jahr. Einer davon ist ihr bisher größtes Projekt, die S-Link-Station am Mirabellplatz. Für diesen Wettbewerb mussten sie eine vorige Referenz im Bereich Infrastruktur vorweisen, was in ihrem Fall die heuer im April in St. Wolfgang eröffnete Talstation der Schafbergbahn war. Daneben ist das Büro aber auch für zahlreiche andere Bauten im Bereich Wohn-, Schul- und Gewerbebau verantwortlich, wovon einige, wie der Kindergarten in Mattsee, dieses Jahr eröffnet werden.
Tageslicht und Platzkonzept überzeugten bei Wettbewerb
Beim S-Link-Wettbewerb hat ihr Entwurf in mehreren Aspekten überzeugt. Dazu zählen die sehr großzügige unterirdische Lösung in der Verteilerebene, das Lichtband an der Oberfläche, wodurch Tageslicht bis auf die unterste Ebene gelangt, und auch das Konzept für die Mirabellplatz-Ebene. "Da auf dem Platz gibt es derzeit einige Kioske und öffentliche WCs und alle möglichen Verhüttelungen", erklärt Höcketstaller. In ihrem Konzept werde das meiste in die untere Ebene inkludiert. Zudem gehe man auf die historische Begrenzung des Platzes ein und wolle diesen an sich wieder zum Vorschein bringen, so Steiner. Die Station solle farblich angepasst und der Platz damit weniger als Verkehrsknotenpunkt als als Platz für die Stadtbewohner in Erscheinung treten. Eine der Herausforderungen beim Entwurf sei zudem gewesen, ein Konzept zu entwickeln, das in der Stadt wie auch auf einer grünen Wiese umsetzbar und wiedererkennbar sei.