SN.AT / Salzburg / Chronik / Salzburg

"Internet-Loch" in der Salzburger Pezoltgasse: Bewohner ärgern sich über langsames Internet

Clemens Wass aus der Pezoltgasse in Salzburg-Süd klagt seit einigen Jahren über langsames Internet. Nun könnte aber tatsächlich Bewegung in die Sache kommen.

Schnelles Internet ist in der Stadt Salzburg nicht selbstverständlich. Vor allem in den südlichen Stadtteilen gibt es noch blinde Flecken.
Schnelles Internet ist in der Stadt Salzburg nicht selbstverständlich. Vor allem in den südlichen Stadtteilen gibt es noch blinde Flecken.

Streamen, Videospiele oder Dateien sichern: Was für die meisten Menschen in Salzburg selbstverständlich ist, ist für Clemens Wass in der Pezoltgasse in Josefiau seit Jahren eine Geduldsprobe. "Im besten Fall schaffe ich 20 Mbit pro Sekunde. Wenn meine Frau auch online ist, kann es sein, dass das Internet zusammenbricht", sagt der Wirtschaftsjurist.

Benachbarte Straße bekam Breitbandanschluss

Betroffen ist ein ganzer Straßenabschnitt. Während in der benachbarten Rottmayergasse ein neues Mehrparteienhaus von der Salzburg AG mit einem Breitbandanschluss erschlossen wurde, bleibt die Pezoltgasse außen vor. "Unsere Straße ist ein gallisches Dorf im digitalen Dunkel", formuliert es Clemens Wass, allerdings ohne den Humor der bekannten Comicvorlage Asterix.

Breitbandatlas zeigt falsche Daten

Die offiziellen Karten und Daten des Bundes zeigen eine ganz andere Realität. Im Breitbandatlas des Landes Salzburg wird beim Haus von Clemens Wass eine Versorgung von über 400 Mbit pro Sekunde ausgewiesen. "Ein Test bei Handynetzanbietern wie Spusu zeigt, dass 22 Mbit realistisch verfügbar sind, A1 bietet nur noch Hybridlösungen mit den bereits erwähnten 20 Mbit im Festnetzanteil. Als privates Unternehmen könnte ich mir solche Falschinformationen nicht leisten", sagt Wass.

"Breitband-Ausbau wäre ein schneller Erfolg"

Dabei wäre laut des Juristen die Erschließung mit Glasfaserkabeln gerade hier ein schneller Erfolg. "Es gibt viele Haushalte auf engem Raum, keine kilometerlangen Leitungsverlegungen und bestehende Strommasten entlang der Gasse. Es wäre technisch und wirtschaftlich sinnvoll und ein starkes Signal für andere vergessene Zonen der Stadt", erklärt Wass.

Er sieht hier ein klares Versagen des Marktes. "Seit Jahren gibt es keine Initiative seitens der Anbieter. Ich habe mehrfach bei A1 und der Salzburg AG angefragt, keine Bewegung", so Wass. Auch der Breitbandkoordinator des Landes Salzburg, Fabian Prudky, bestätigte auf Anfrage, dass sich keine Änderung ergeben habe.

Bevorstehender Lokalaugenschein in der Pezoltgasse

Nun scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Die Koordinatoren der Salzburg Netz GmbH haben sich bei Clemens Wass gemeldet und einen Lokalaugenschein vor Ort vereinbart. Es wurde in Aussicht gestellt, dass in der Pezoltgasse Anschlussgrabungen vorgenommen werden können, wenn das Interesse groß genug sei. Allerdings seien hier mit Herstellungskosten von rund 700 Euro pro Haushalt zu rechnen.

STADT SALZBURG-NEWSLETTER

Jetzt kostenlos anmelden und wöchentlich topaktuelle Informationen aus Ihrer Region kompakt per E-Mail erhalten.

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.