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Buchautor Markus Weiglein trägt seine Ski auf Händen

Markus Weiglein liebt Skifahren - und das Objekt Ski an sich. In seinem Buch "Der Ski" - kürzlich im Anton-Pustet-Verlag erschienen - liefert er der Leserschar spannende Aha-Effekte.

Markus Weiglein vor dem Anton-Pustet-Verlag mit Holzskiern vom Freilichtmuseum in der Bergstraße in Salzburg.Bild: Anton Pustet Verlag
Markus Weiglein vor dem Anton-Pustet-Verlag mit Holzskiern vom Freilichtmuseum in der Bergstraße in Salzburg.Bild: Anton Pustet Verlag
Markus Weiglein vor dem Anton-Pustet-Verlag mit Holzskiern vom Freilichtmuseum in der Bergstraße in Salzburg.Bild: Anton Pustet Verlag
Markus Weiglein vor dem Anton-Pustet-Verlag mit Holzskiern vom Freilichtmuseum in der Bergstraße in Salzburg.Bild: Anton Pustet Verlag
Markus Weiglein vor dem Anton-Pustet-Verlag mit Holzskiern vom Freilichtmuseum in der Bergstraße in Salzburg.Bild: Anton Pustet Verlag
Markus Weiglein vor dem Anton-Pustet-Verlag mit Holzskiern vom Freilichtmuseum in der Bergstraße in Salzburg.Bild: Anton Pustet Verlag
Markus Weiglein vor dem Anton-Pustet-Verlag mit Holzskiern vom Freilichtmuseum in der Bergstraße in Salzburg.Bild: Anton Pustet Verlag
Markus Weiglein vor dem Anton-Pustet-Verlag mit Holzskiern vom Freilichtmuseum in der Bergstraße in Salzburg.Bild: Anton Pustet Verlag

In seinem Keller hortet er Skier. "Ich habe einige auch von früher daheim. Die müsste ich nur wachseln, dann könnte es losgehen", sagt Markus Weiglein.

Schon als Kind liebte er das Skifahren. Seine Eltern sind mit ihm sehr oft nach Saalbach-Hinterglemm oder nach St. Michael im Lungau gefahren. "Dort habe ich schon mit sechs Jahren meine Pflüge durch den Schnee gezogen", sagt der 37-Jährige. Sein heutiges Lieblingsskigebiet ist aufgrund seiner kindlichen Prägung Saalbach-Hinterglemm. Sein perfekter Skitag schaut so aus: schon bald raus auf die Piste und zu Mittag eine Einkehr in der Hütte. "Mittlerweile reicht mir ein halber Tag auf den Skiern", sagt der gebürtige Linzer.

Irgendwann wollte der Linzer nach Salzburg zurück

In Salzburg hat Markus Weiglein Geschichte und jüdische Kulturgeschichte studiert. "Ich habe lange Zeit den Weg in der Wissenschaft gesehen, habe und war dann in der freien Wirtschaft in der Agentur für Unternehmensgeschichte in Linz fünf Jahre lang Projektmanager. Und irgendwann hatte ich das Verlangen, wieder nach Salzburg zurückzukehren. Ich habe immer wieder beim Anton-Pustet-Verlag angedockt, weil mich das Sachbuchwesen und Zeitgeschichte immer interessiert haben. Ich wollte weg vom wissenschaftlichen Schreiben."

Im Coronajahr 2020 war es so weit, und er hat als Lektor im Pustet-Verlag zu arbeiten begonnen, schon bald wurde er Projektleiter und begleitet seitdem Autorinnen und Autoren beim Buchschreiben. "Verlagsarbeit ist viel Menschenarbeit. Das gefällt mir."

Der Ski ist ein Objekt à la Wiener Schnitzel

Da Objektgeschichten in Buchform immer gut ankommen, war er auf der Suche nach einem österreichischen Objekt à la Wiener Schnitzel. "Hier hat sich der Ski angeboten. Wir sind auf Alexander Kluy aus München gestoßen, der über den Regenschirm ein super Buch geschrieben hat." Gemeinsam haben sie sich des Themas angenommen. Bei der Recherche kamen einige Aha-Effekte auf. Einer der wesentlichsten war, dass der Ski bereits in der Altsteinzeit genutzt wurde, um in der Ebene auf Schnee weiterzukommen oder um Dinge zu transportieren. "Dazu gab es schon Holzbretter und Bindungen aus Weidenruten."

Ski und Stöcke wurden im Mittelalter als Waffen verwendet

Spannend ist auch, dass im Mittelalter Skistöcke und Skier sehr oft in Kriegen als Waffen verwendet wurden. "Die enge Verwobenheit mit der Militärgeschichte hat mich besonders fasziniert", sagt der Autor.

Im Umfeld der Weltkriege gab es Innovationen. "Gerade im Ersten Weltkrieg, wo Skikompanien aufgestellt wurden. Hiefür wurden die ersten Skifabriken gegründet.

In Salzburg-Itzling gab es die erste Skifabrik im Land Salzburg. Sie haben im Ersten Weltkrieg 140.000 Paar Ski produziert. "Nach dem Krieg sind diese relativ günstig unter die Menschen gekommen. So haben viele Skifahren ausprobiert." Nach und nach hat sich der Ski vom Objekt mit Überlebensfaktor zum Sportobjekt gewandelt.

Wo der Ski wirklich erfunden wurde, ist schwer zu sagen: Bereits 8000 vor Christus wurde er in China aber auch von antarktischen Völkern genutzt - "Es ist wie mit der Erfindung des ersten Fahrrades", sagt Weiglein. Sicher ist, dass Skier in mehreren Kaltregionen der Welt relativ zeitgleich verwendet wurden.

Österreich als Herkunftsland des alpinen Skis

Österreich war das Herkunftsland des alpinen Skis. "Wir hatten Tüftler, die sich Gedanken machten, wie man denn einen Steilhang hinunterkommt."

Waren die Norweger federführend mit der Skientwicklung an sich, so kamen die Innovationen fürs Gelände aus Österreich.

Wäre Markus Weiglein "nur" Leser, würde er wohl das allererste Kapitel über die Anfänge des Skis am öftesten aufschlagen. "Ebenso die Zeit des Skis nach 1945, wo das Sportgerät ein wichtiger Faktor im moralischen Wiederaufbau war. Es ist reflektierend und kritisch."

10 Superlative zum Angeben

Kurzweilig sind auch die "10 Ski-Superlative zum Angeben" zu lesen. Hier erfährt man unter anderem, dass die erste überdachte Skihalle 1927 in Wien errichtet wurde oder dass Simon Billy 2023 einen neuen Weltrekord bei den WM im Speed Skiing im französischen Vars aufstellte. Er war 255,5 km/h schnell.

Geht es im, ebenfalls im Pustet-Verlag erschienenen, Buch "Der Schnee von morgen" ums Thema Nachhaltigkeit, werden im Buch "Der Ski" (130 Seiten, Preis: 20 Euro) Spaß und Wohlfühlfaktor vermittelt. "Es ist kurzweilig, locker, flockig und bereitet schöne Lesestunden", so der Autor.

Wenn Markus Weiglein nicht liest, schreibt oder auf den Skiern steht, spielt er gerne Gitarre in der Metalszene oder im "Das Kino", wo er am 13. November, 18.15 Uhr, sein Buch beim Bergfilmfestival vorstellen wird.

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