Holzhans hat so einiges mitgemacht: Er arbeitet als Holzhacker in einem Dorf, wird von einem ausländischen Unternehmen aus seinem Job gedrängt. Da er sich weder anpassen noch kooperieren will, und sein Ein-Mann-Unternehmen auch nicht modernisiert, verliert er all seine Kunden.
Zeitgleich brennt seine Frau mit einem Anwalt durch und nimmt die beiden gemeinsamen Kinder mit. Desorientiert und am Boden zerstört findet er in einem Gasthaus neue Energie und beginnt mit Hilfe des Wirtes eine Bewegung ins Leben zu rufen: den Austro-Maskulinismus.
Auf dem düsteren Dachboden im Austraghaus in Anthering ist es kalt. Ein Hackstock steht inmitten der Probebühne, davor schwingt Schauspieler Gerhard Greiner die Axt - und große Reden des Holzhackers. Es ist das erste Mal für ihn, dass er bei einem Ein-Mann-Stück auf der Bühne steht. "Es ist sehr intensiv und ich habe großen Respekt davor", sagt Greiner. Autor und Regisseur Ben Pascal hat es ihm in Hochdeutsch auf den Leib geschrieben. "Ich habe es in Salzburger Dialekt umgeschrieben", sagt Greiner. Typgerecht eingekleidet von Norbert Gruber hält er nun große Reden eines Parteigründers. "Gebrochene Charaktere sind gut zu spielen", sagt er.
Schon der Vater von Gerhard Greiner, ein gebürtiger Pongauer, war Holzhacker. "Ich bin mit der Hacke in der Hand aufgewachsen".
Bei einem Zusammensitzen mit dem Schauspieler, Regisseur, Autor und Musiker Ben Pascal aus dem Nonntal fragte ihn Gerhard Greiner "gaudihalber": "Schreibst halt mal ein Holzhackerstück für mich." Nicht lange dauerte es, und der Antheringer hielt die erste Leseprobe in seinen Händen. "Ich hatte die Idee von einem Typen, der strandet", sagt Ben Pascal. Und dann ging's ans Proben - auf dem Dachboden des Austraghauses in Trainting. Auf Suche nach der adäquaten Hacke musste Greiner nicht lange gehen. Nachbar Simon Pötzelsberger hatte eine lange Zeit die ungenutzte seines Großvaters auf einem Anhänger liegen. "Es stellte sich heraus, das diese ,Miller' etwa 150 Jahre alt ist." Damit schält er nun auf der Bühne reife Äpfel und hackt Holz, ganz nach der Devise: "Holz hacken is wichtig. Mehr braucht man nit. Also ganz allgemein, die Menschheit ..." Zu sehen ist das Stück als Uraufführung am Freitag, 24. Mai, im Kleinen Theater.