Mit 20 Jahren kam Oliver Klamminger zum Studium der Kommunikationswissenschaften nach Salzburg. Nach Abschluss des Studiums war er unter anderem als Journalist tätig. "Mit 32 Jahren habe ich mir gedacht, dass es Zeit für eine neue Herausforderung ist", so der gebürtige Steirer, der nun mit seiner Familie in Liefering wohnt.
Ausbildung in der Trumer Brauerei
Klamminger absolvierte die Ausbildung zum Biersommelier in der Trumer Brauerei. Eine Woche lang standen lernen, kosten und selber brauen auf dem Programm. "Ich habe dabei viel über die Geschichte, die Zutaten und die unterschiedlichen Herstellungsverfahren gelernt", sagt der 40-Jährige.
Klamminger hatte im Finale etwas Glück
Nun kürte sich Oliver Klamminger in Linz zum Staatsmeister der Biersommeliers. In einem harten Wettkampf musste er Biersorten erkennen und ihre Eigenschaften durch Riechen und Kosten zuordnen. Im Gegensatz zu Wein-Wettbewerben wird hier das Bier nicht ausgespuckt. "Viele Biere entwickeln ihre ganzen Aromen erst im Rachen", erklärt der amtierende Staatsmeister.
Im Finale hatte er ein wenig Glück, denn ein Bier kam aus seiner steirischen Heimat und das andere war von der Brauerei Gusswerk in Elsenwang bei Hof, wo er ebenfalls schon mehrfach war. "Es ging aber nicht nur darum, die Biere richtig zuzuordnen, man musste auch eine Geschichte erzählen, in welcher Stimmung und an welchem Ort das Bier ideal zum Trinken ist. Da war neben einer feinen Sensorik auch eine gute Fantasie gefragt", sagt der 40-Jährige.
Seinen Job in der Medienwelt hat er mittlerweile aufgegeben. Er wechselte ins Marketing der bayerischen Schönramer Brauerei nahe der Grenze zu Salzburg. Der Job macht ihm Spaß. "Wir eröffnen bald einen Shop und haben auch einen eigenen Raum, in dem die einzelnen Biersorten gekostet werden können."
"Biertrainingslager" vor der Weltmeisterschaft
Parallel zum Staatsmeistertitel qualifizierten sich die besten zehn Biersommeliers für das österreichische Nationalteam. Sie werden kommendes Jahr für unser Land bei der achten Weltmeisterschaft der Biersommeliers ins Rennen gehen. Kurz davor werden sich die Teilnehmer treffen und ein gemeinsames "Biertrainingslager" abhalten. "Bei der letzten WM habe ich den vierten Platz erreicht. Bis kurz vor Schluss war ich auf einem Medaillenrang", sagt Klamminger, der dieses Mal aufs Stockerl will.
Und wie schlagen sich die Salzburger Biere im Vergleich zu den Gerstensäften aus anderen Ländern? "Wir können uns sehr glücklich schätzen, weil sämtliche Biere aus Salzburg und dem restlichen Österreich von höchster Qualität sind", sagt Klamminger. Privat trinkt der Staatsmeister am liebsten dunkle Biere mit einem hohen Alkoholgehalt. Dann kann er bei angenehmer Musik von der Schallplatte am besten abschalten und genießen.