Nur noch wenige Tage haben die Parteien und Kandidaten Zeit, die Wähler zu überzeugen, ihnen ihre Stimme zu geben. In den 37 Flachgauer Gemeinden werden am kommenden Sonntag die Gemeindevertretungen und die neuen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gewählt. 125.470 Menschen sind am 10. März im Flachgau wahlberechtigt, mehr als in der Landeshauptstadt Salzburg mit 112.733 Wahlberechtigten.
Bei den Wahlen 2019 behauptete die ÖVP ihre dominante Stellung im Flachgau. Sie stellt seither in 32 Flachgauer Gemeinden, teils mit parteifreien Kandidaten, den Bürgermeister. Keine "schwarzen" Bürgermeister gibt es in Anif, wo Gabriella Gehmacher-Leitner (Liste KRÜ) als Ortschefin bestätigt wurde, sowie in Bürmoos, Mattsee, Oberndorf und Straßwalchen, wo die SPÖ-Kandidaten den Bürgermeistersessel eroberten.
Die Grünen bzw. grünnahen Listen erreichten über 20 Prozent in Koppl, Thalgau (TfT) und Seekirchen (LeSe). Auch die FPÖ schaffte in einigen Gemeinden mehr als 20 Prozent, am stärksten schnitten die Freiheitlichen in Marlene Svazeks Heimatgemeinde Großgmain mit 28,9 Prozent ab, wo die FPÖ-Landeschefin auch für das Bürgermeisteramt kandidiert hat.
Jede Wahl ist für Überraschungen gut, aber im Flachgau versprechen am 10. März 2024 doch einige Gemeinden einen besonders spannenden Wahltag:
Wals-Siezenheim
In der größten Gemeinde des Flachgaus stehen gleich sechs Parteien zur Wahl. Erstmals treten die KPÖ plus und die MFG an. Zudem stehen dem neuen Bürgermeister Andreas Hasenöhrl (ÖVP) in der Direktwahl gleich vier Gegenkandidaten gegenüber. Eine Stichwahl erscheint daher trotz der bisherigen Dominanz der ÖVP in Wals-Siezenheim nicht ausgeschlossen. Weitere Bürgermeisterkandidaten sind Elisabeth Heisz für die FPÖ, Edi Jost für die SPÖ, Inge Jindra für die "Neue Bürgerliste - frisches Grün" und Patrick Prömer für die MFG.
Elsbethen
Einen neuen Bürgermeister oder eine neue Bürgermeisterin wird es in Elsbethen auf jeden Fall geben. Denn Interimsortschef Sebastian Haslauer (ÖVP) überlässt Matthias Herbst das Feld, der nach einer Periode bei der "Wählergemeinschaft für Elsbethen" (WfE) nun Spitzenkandidat der ÖVP ist. Es kommt wohl zu einem nicht unpikanten Duell um das Bürgermeisteramt mit WfE-Vizebürgermeisterin Maria Steindl. Aber auch die FPÖ stellt mit Horst Sattler einen Bürgermeisterkandidaten.
Strobl
Nach der Neuaufstellung der ÖVP Strobl, in der der amtierende Bürgermeister Josef Weikinger keine Rolle mehr spielt, ist Baumeister Christof Hillebrand Bürgermeisterkandidat der Volkspartei. Harry Humer (SPÖ), Astrid Stockinger (Grüne) und Robin Raudaschl (FPÖ) wollen ihm das Feld nicht allein überlassen und hoffen, in die Stichwahl zu kommen.
Neumarkt
SPÖ-Landeschef David Egger will es nach seinem ersten Antreten 2019 wieder wissen und kandidiert für das Bürgermeisteramt in seiner Heimatgemeinde. Bgm. Adi Rieger (ÖVP) kann auf den Amtsbonus setzen. Weil auch die FPÖ mit David Pölzleitner und die Grünen mit Christoph Harringer Kandidaten ins Rennen schicken, wird durchaus mit einer Stichwahl gerechnet.
Henndorf
Die politischen Karten werden in Henndorf neu gemischt. Langzeitbürgermeister Rupert Eder (ÖVP) tritt nicht mehr an. Als seinen potenziellen Nachfolger hat die ÖVP Martin Köllersberger in Stellung gebracht. Die neue Liste "Team für Henndorf" schickt Günther Schackmann ins Bürgermeisterrennen, er war zehn Jahre ÖVP-Ortsparteiobmann. Auch Martin Bacher (FPÖ) und Johann Spöttl (FMH) kandidieren für das Bürgermeisteramt.
Oberndorf
Mit Platz zwei hinter der SPÖ kann sich die ÖVP in Oberndorf nur schwer abfinden. Gegen den amtierenden Bürgermeister Georg Djundja (SPÖ) tritt diesmal Vizebürgermeisterin Carola Schößwender für die Volkspartei an. Dritter Bürgermeisterkandidat ist Christoph Thür von der Wählergemeinschaft NOW.
Anthering
Nach 20 Jahren wird es in Anthering einen neuen Bürgermeister geben, denn Johann Mühlbacher tritt nicht mehr an. Geht es nach der ÖVP, soll ihm sein Bruder Alois Mühlbacher im Amt nachfolgen. Bei den Wählern punkten wollen allerdings auch die SPÖ mit Werner Mistelberger, die Grünen mit Monika Wölflingseder und die FPÖ mit Walter Rainer. Sie alle kandidieren für das Bürgermeisteramt.