Es ist ein uralter Brauch, im 19. Jahrhundert eingestellt, 1949 wurde er wiederbelebt bzw. neu interpretiert: Am zweiten Donnerstag im Advent zieht die Wilde Jagd um den Untersberg. Die Brauchtumsgruppe Jung Alpenland betreut den Umzug. Jedes Jahr ist eine andere Gemeinde dran, der Ort wird geheim gehalten. Das ist nur einer der Gründe, warum die Wilde Jagd so eine Faszination ausübt. Historische Funde sollen belegen, dass bereits vor 2000 Jahren um den Untersberg Tiermasken zu Kultzwecken getragen wurden. Die Wilde Jagd soll den Zug der Seelen darstellen, die in der Raunachtszeit bei ihren Familien nach dem Rechten sahen. Sagenhafter Hintergrund ist auch die Wiederkehr des Kaisers im Untersberg (Karl der Große, Friedrich Barbarossa oder Karl V.) und seiner in der Schlacht gefallenen Krieger. Zwölf Figuren sind Teil der Wilden Jagd, darunter der Tod, der Riese Abfalter oder die Habergoaß. Sie tauchen unter Gebrüll aus der Dunkelheit auf und sollen Glück bringen: "Glück hinein, Unglück hinaus, es ziagt des Wilde Gjoad ums Haus", ruft das Hahnengickerl.
Die Wilde Jagd fasziniert jedes Jahr aufs Neue
Vor 2000 Jahren sollen schon Tiermasken getragen worden sein.

BILD: SN/JUNG ALPENLAND/FOTO FLAUSEN