"Hinter meinem Beruf steckt meine Leidenschaft. So vielseitig wie unser Beruf ist kaum einer", sagt Horst Heumann, Optikermeister und Inhaber der Mirabelloptik in der Innenstadt. "Wir haben das Geschäft und die Werkstatt. Wir verkaufen, aber wir bauen auch die Gläser ein, machen die Brillen fertig und reparieren sie auch. Spannend ist der Kunde, jeder Mensch ist anders und es ist sehr interessant, individuelle Lösungswege zu finden. Manchmal ist es recht kompliziert und immer eine große Aufgabe."
Ein im Haus ansässiger Augenarzt hat im Jahr 1974 ein Optikgeschäft als Ergänzung zu seiner Praxis eröffnet. Das war der Grundstein für die Mirabelloptik. Vor 30 Jahren kam Horst Heumann als Optikergeselle aus der Steiermark nach Salzburg und begann, hier zu arbeiten. Mittlerweile ist es sein Geschäft, in mehreren Schritten hat er 2011 mit der Übernahme von seinem Vorgänger begonnen, ganz abgeschlossen ist diese im Jahr 2026. Gemeinsam mit seiner Frau kümmert er sich um alle Kundenwünsche in Sachen Brillen, Kontaktlinsen und Hörgeräte. In diesen 30 Jahren haben sich nicht nur die Produkte verändert, sondern auch die Kunden.
Das Internet ist keine große Konkurrenz
Mit der Konkurrenz im Internet und auch mit den günstigen Optiker-Ketten hat er kein großes Problem. "Eine Brille muss man sehen, muss man in der Hand haben. Das kann das Internet noch nicht. Unser Service ist die entscheidende Sache." Die Beratung und die Zeit, die er mit seinem Team den Kunden zur Verfügung stellt, sind ausschlaggebend für den Erfolg seines Geschäfts. Seine sechs Mitarbeiter sind gut ausgebildet und geschult.
"Wenn wir eine Stunde oder zwei für eine Beratung brauchen, spielt das keine Rolle. Wir haben die Zeit, die es braucht." Für diese Zeit gibt es Kaffee, extra geröstet in einem heimischen Betrieb. "In bestimmten Situationen muss man ausführlich mit den Kunden sprechen. Bei der Altersweitsichtigkeit zum Beispiel. Plötzlich verändern sich die Augen, der Umgang damit ist oft schwer, da nehmen wir uns ganz viel Zeit."
Eine neue Brille kaufen sich die Kunden im Schnitt alle vier bis fünf Jahre. Ebenfalls im Sortiment hat die Mirabelloptik Hörgeräte. Rund um diese hat sich alles enorm verändert. "Früher haben wir die einfach mitbetreut, heute gibt es sogar einen eigenen Lehrberuf dafür. Hörgeräte sind inzwischen komplizierte kleine Computer geworden, die enorm viel können."
Die Sehkraft der Kinder verändert sich
Immer mehr Kinder leiden an fortschreitender Kurzsichtigkeit. "Das beginnt manchmal schon im Kleinkindalter und geht bis ins Erwachsensein. Das Auge hört nicht wie der restliche Mensch mit 18, 19 zu wachsen auf, es wächst viel länger." Diese vermehrte fortschreitende Kurzsichtigkeit geht mit den Veränderungen im täglichen Lifestyle einher. Die vielen Nahtätigkeiten, wie vor dem Bildschirm zu sitzen, beeinflussen die Entwicklung der Augen. Auch dem fehlenden UV-Licht durch mangelnde Bewegung im Freien schreibt man dabei eine Rolle zu. "Da werden viele spannende Produkte entwickelt - Gläser und Linsen, um dem entgegenzuwirken, um das zu stoppen."



