Seit 1. Jänner entfallen auf alle Kunststoffflaschen und Metalldosen zwischen 0,1 und drei Litern Inhalt 25 Cent Pfand. Der Betrag muss auf der Rechnung separat angeführt sein und wird bei der Rückgabe erstattet. Diese muss überall dort möglich sein, wo entsprechende Gebinde verkauft werden. Die Rücknahmeautomaten erstellen dafür einen Pfandbon, der an der Kasse eingelöst werden kann.
Für die Konsumenten zu beachten ist, dass die Flaschen und Dosen nur unzerdrückt, leer und mit lesbarem Etikett zurückgegeben werden können.
Rücknahme über Automaten und manuell
Pfandsymbol und Strichcode müssen sowohl von Rückgabeautomaten als auch von manuellen Rücknehmern einwandfrei gelesen werden können, da kleinere Händler wie Bäckereien keine Automaten aufstellen müssen. Sie können händisch zurückgenommene Leergebinde in Säcken lagern, die von den Getränkelieferanten abgeholt werden. Die in Supermärkten gesammelten Dosen und PET-Flaschen werden von den Lieferanten abgeholt und in Zentrallager gebracht, von wo sie zur Wiederverwertung transportiert werden.
Wenige Ausnahmen beim Einwegpfand
Vom neu eingeführten Einwegpfand ausgenommen sind Milchprodukte, Sirupe und medizinische Produkte sowie Tetrapak. Bäuerliche Direktvermarkter sind von der neuen Regelung ebenfalls kaum betroffen. Sie füllen ihre Getränke in erster Linie in Glasflaschen ab, die von der Verordnung nicht erfasst sind. Almen sind ausgenommen, wenn Getränke in Einwegverpackungen lediglich zum Konsum vor Ort angeboten werden.
Bis Ende dieses Jahres können auch noch Getränke ohne Pfandlogo verkauft werden, sofern sie vor dem 31. März abgefüllt werden. Dosen und Flaschen, die im Ausland gekauft wurden, können in Österreich nicht zurückgegeben werden. Gebinde ohne Pfandlogo gehören vom Konsumenten weiterhin fachgerecht - in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack - entsorgt.
Bei der Neuanschaffung der Rückgabeautomaten gab es für die großen Handelsketten finanzielle Unterstützung von der EU. Immerhin ist die Einführung des Einwegpfands auf eine EU-Verordnung zurückzuführen. So müssen Plastikflaschen ab 2025 zum mindestens 25 Prozent aus Recyclingmaterial bestehen. Bis 2029 müssen 90 Prozent erreicht sein. Österreich will dieses Ziel allerdings schon 2027 erreichen.
Infokampagne ab 9. Jänner
Für die Umsetzung des Einwegpfands ist die eigens zu diesem Zweck im Jahr 2022 gegründete EWP Recycling Pfand Österreich gGmbH zuständig. Ab 9. Jänner wird die Bevölkerung mit der Kampagne "Achtung Einsatz!" über das Einwegpfand, den Rückgabeprozess und die Vorteile für die Umwelt informiert.
"Mit dem Einwegpfand setzen wir einen wichtigen Schritt für die Kreislaufwirtschaft in Österreich. Gemeinsam können wir das achtlose Wegwerfen von Verpackungen reduzieren und die Materialien wiederverwenden", sagt Recycling-Pfand-Österreich-Geschäftsführer Simon Parth.
Die Gebinde mit den neuen Pfandlogos werden ab Jänner ausgeliefert. Bei Recycling Pfand Österreich rechnet man damit, dass der Großteil der neuen Verpackungen im Laufe des ersten Quartals in den Regalen stehen wird.