Seit rund einem Jahr wird beim FC Pinzgau hinter den Kulissen über große Pläne diskutiert. Investoren aus den USA hatten nämlich Interesse bekundet, den Verein in ganz andere Sphären zu führen.
Am Sonntag wurden erste Details offiziell bekanntgegeben. Die brennendsten Fragen, was sich Amerikaner aus einem Engagement beim FC Pinzgau erhoffen und wie viel investiert wird, bleiben unbeantwortet, Vorstandsmitglied Christian Herzog sagt aber: "Die Eigentümer-Struktur der FC Pinzgau GmbH wird erweitert, zwei der Beteiligten werden den Verein dann operativ vor Ort mitführen. Nähere Auskünfte werden sie im August bei einem Pressegespräch persönlich geben." In der Aussendung des Vereins hieß es unter anderem: "Über die Zusammenarbeit mit unseren neuen Partnern aus den USA halten wir fest, dass wir uns nach wie vor in einem laufenden Prozess befinden. Darin geht es allerdings nur mehr um zahlreiche organisatorische Themen, welche in den nächsten Monaten gemeinsam entwickelt und umgesetzt werden müssen." Die neue Struktur solle nachhaltig und langfristig neue wirtschaftliche und sportliche Zugänge auf nationaler und internationaler Ebene ermöglichen.
Das Wort "Bundesliga" will Herzog noch nicht in den Mund nehmen, aus Aufstiegsplänen in die zweite Liga wird aber kein Geheimnis gemacht. "Es geht darum, aus einem Amateurverein, der seit Jahren gegen den Abstieg in der Regionalliga spielt, etwas Professionelles zu entwickeln." Die Investoren würden nicht nur Kapital, sondern auch ein gutes Netzwerk mitbringen. So sind seit vorigem Wochenende bereits drei Legionäre in Saalfelden:
Charlie Adams (25), Mittelfeldspieler aus England, zuletzt Real Monarchs SLC bzw. Orange County (2. Liga USA). Er wird auf transfermarkt.at aktuell mit einem Marktwert von 300.000 Euro gelistet.
Sean Okoli (26), Stürmer, Doppelstaatsbürger USA/Nigeria, zuletzt New York City FC (MLS) bzw. FK Jerv (Norwegen).
Nathaniel Adamolekun (20), Stürmer, Doppelstaatsbürger USA/Jamaika, zuletzt Orlando City Soccer Club U23.
Bereits als Neuzugänge fixiert sind Michael Piljanovic, Niklas Seiler (beide Wals-Grünau) sowie Torwart Stipo Colic (Zell am See). Die Brüder Christoph und Philipp Bader von Vorwärts Steyr (zweite Liga), die im Nachwuchs für St. Martin und den FC Pinzgau spielten, kamen diese Woche zum Probetraining.
Nicht mehr auf Probe ist das Engagement des 72-fachen deutschen Nationalspielers Christian Ziege. Er hatte die Mannschaft vor den letzten sechs Spielen der Vorsaison übernommen, nun unterschrieb er einen Vertrag für die nächsten drei Jahre. Herzog: "Das freut uns sehr. Er ist ein sehr wichtiger Baustein in den Plänen." So schnell wie möglich nach oben, von der 2. Landesliga Süd in die 1. Landesliga, soll es auch für die zweite Mannschaft gehen. Norbert Nemeth feilt als neuer Trainer daran.