Warum kommt zu Weihnachten bei so vielen Menschen Fleisch auf den Tisch? Das hat Tradition und ist Zeichen des Wohlstands. Im Mittelalter war der Advent eine Fastenzeit. Mitte des 19. Jahrhunderts aßen ärmere Landarbeiter nur zu Weihnachten, Ostern oder Pfingsten Fleisch. Auch auf Bauernhöfen gab es Festbraten nur an hohen Feiertagen. Die Redewendung "alle heiligen Zeiten" erinnert daran und bedeutet: nur an den kirchlichen Feiertagen. Die bäuerlichen Schlachttermine hatten in Zeiten vor dem Gefrierschrank praktische Gründe. Das hält Ulrike Kammerhofer-Aggermann im Buch "Bräuche im Salzburger Land" fest. Beim Schlachten vor Weihnachten mussten die Tiere nicht über den Winter gefüttert werden. Frischfleisch und Innereien fielen in der kalten Jahreszeit an. Im Fasching gab es Schmalz für Krapfen, Geräuchertes hielt bis Ostern. Danach gab es wieder jahreszeitlich einseitige, fleischlose Kost.
Fleisch gab es früher nur alle heiligen Zeiten
Nur zu großen Festtagen kam ein Braten auf den Tisch. Ärmere aßen Fleisch nur wenige Male im Jahr.

BILD: SN/ROBERT RATZER
Heute in Fülle vorhanden, früher Mangelware: Fleisch und Wurst.