SN.AT / Salzburg / Chronik / Bräuche im Advent

Von armen Schiffern und Sternsingern

Aus der Ausspeisung Bedürftiger vor Weihnachten gingen verschiedene Heischebräuche hervor.

Schon im Frühmittelalter wurde festgehalten, dass zu Weihnachten zum Erlangen des eigenen Seelenheils Armenmähler abgehalten werden sollen. Aus dieser Ausspeisung Bedürftiger entwickelten sich unterschiedliche Heischebräuche, bei denen jene Bevölkerungsgruppen, die im Winter ihren Lebensunterhalt nicht verdienen konnten, von Haus zu Haus gingen. So waren etwa die Oberndorfer und Laufener Schiffer in der Weihnachtszeit als Kirchensänger bzw. Sternsinger unterwegs. Das war von der Obrigkeit nicht immer gern gesehen: So wurde unter bayerischer Herrschaft in Salzburg auch den Kaminkehrern verboten, ihr Neujahrstrinkgeld abzuholen: Es handle sich um illegale Bettelei. In Hallein wollten sich auch die Salinen-Arbeiter im Winter etwas dazuverdienen: Sie schnitzten Holzspielzeug oder spielten Geschichten um Christi Geburt nach. Daraus entstand das Halleiner Weihnachtsspiel, das seit 2011 wieder aufgeführt wird.