Etwas versteckt ist die Bestattung Salzburg nahe dem Kommunalfriedhof in der Gneiser Straße. Es ist das "zweite Daheim" von Verena Wengler. Für die 41-jährige Geschäftsführerin - sie lebt in Rif - dreht sich bei der Bestattung Salzburg alles um den Tod.
"Wir wissen nie, was in der nächsten Stunde passiert", sagt die enthusiastische Frau. Seit acht Jahren managt sie mit ihren neun Mitarbeitern die Bestattung - mit viel Büroarbeit, aber auch mit viel Kontakt zu Angehörigen und Verstorbenen. "Das ist für mich Ausgleich. Ich bin gerne auch bei den Trauerfeierlichkeiten dabei." Bei der Vorbereitung des Verstorbenen ist sie für die kosmetische Versorgung zuständig. "Für eine Frau ist das leichter als für einen Mann", sagt sie.
Familiäres Verhältnis im Team
In den modernen Räumlichkeiten werden sämtliche Aufgaben einer Bestattung - interreligiös - mit viel Respekt und Pietät übernommen. Im Team herrscht ein familiäres Verhältnis, "wir sind ein tolles Team". Schlüpfen sie in ihre schwarze oder graue Uniform, stecken sie ganz in ihrer Berufsrolle. "Es ist für die Psyche total wichtig, dass die Mitarbeiter nach Dienstende ihre Uniform ausziehen." Privat trägt Verena Wengler gerne kräftige Farben.
Etwa 90 Prozent der Verabschiedungen und Beisetzungen finden auf dem nahen Kommunalfriedhof statt. Dort findet die gebürtige Geretsbergerin (OÖ) Ausgleich und Ruhe. Ihr Lieblingsplatz ist hier nächst dem weißen Engel beim anonymen Urnenfeld mit Untersbergblick.
Auszeiten mit der Familie, auf Reisen oder mit einem Kitschroman in der Hand
Auszeiten nimmt sich die naturverbundene Singlefrau gerne mit ihrer Familie, liest Kitschromane oder ist auf Reisen - auch hier stehen Friedhöfe auf dem Besichtigungsprogramm der Innungsmeister-Stellvertreterin der Bestatter/-innen.
In der Bestattung Salzburg zeichnet sie für den neuen, modernisierten Auftritt nach außen verantwortlich. "Ich habe meinen eigenen Stil eingebracht. Es ist ja fast meine Bestattung, dafür lebe ich", sagt sie.
Das merken auch die vielen Angehörigen, die den Weg zu ihr finden. "Wir nehmen uns viel Zeit, sind für sie da." Sie kann den Trauernden zwar "kein Gramm Schmerz abnehmen, doch ich begleite sie ein Stück".
Der tägliche Kontakt mit den verstorbenen Menschen war für sie noch nie ein Problem. "Ich nehme jeden Menschen wahr. Besonders bei der kosmetischen Versorgung rede ich mit ihnen. Das gehört für mich zum natürlichen, respektvollen Umgang."
Für die offene und empathische Bestatterin ist das Schönste an ihrem Beruf, Bestätigung und Wertschätzung der Angehörigen zu erleben und in der schlimmsten Zeit für sie da sein zu dürfen.