Am Samstagabend verständigte ein Bahnmitarbeiter die Einsatzkräfte, da es am Bahnhof auf dem Bahngleis 4 in St. Johann im Pongau bei einem Güterwagen einer abgestellten Waggonkette zu einem Gasaustritt gekommen sei. Der Bahnhof St. Johann wurde großräumig abgesperrt sowie Zufahrtswege für Fußgänger und Fahrzeuge gesperrt und das gesamte Bahnhofsarreal evakuiert. Die Bewohner der umliegenden Gebäude wurden angehalten, die Wohnräumlichkeiten nicht zu verlassen. Von den ÖBB wurde ab 20.09 Uhr ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Im Zuge der Absperrmaßnahmen konnte erhoben werden, dass es sich bei dem austretenden Gefahrstoff um Methylacrylat handelt. Das ist ein leicht entzündlicher und stark reizender Stoff, der einen stechenden Geruch besitzt. Bereits im Mai war dieser Gefahrstoff schon einmal ausgetreten.
Waggon wurde provisorisch abgedichtet
Durch Gefahrstoffexperten der Feuerwehr St. Johann, Schwarzach und Bischofshofen konnte eruiert werden, dass die Dämpfe des flüssigen Gefahrstoffs aufgrund einer defekten Dichtung aus dem Deckel, der sich im Dachbereich des Waggons Nr. 3 befand, austraten. Alle sechs Waggons wurden von der Feuerwehr unter Verwendung spezieller Schutzausrüstung auf ihre Dichtheit überprüft und die undichte Stelle am Waggon Nr. 3 provisorisch abgedichtet. Anschließend wurde die gesamte Waggonkette Sonntagfrüh in einen unbewohnten Bereich nach St. Veit/Schwarzachmaut verbracht. Ein Geschäftsführer der betroffenen Firma war ebenfalls vor Ort und veranlasste weitere Abdichtungsmaßnahmen. Am Montag wird diese Waggonkette über Schiene nach Deutschland überstellt.
Keine Personen wurden verletzt
Personen wurden durch den Gasaustritt nicht verletzt. Der Großeinsatz war kurz nach Mitternacht beendet. Die Straßensperren sind wieder aufgehoben und der Bahnhof für den Schienenverkehr freigegeben. Vor Ort waren rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr, der Polizei und Rettung sowie ein Chemiker der Salzburger Landesregierung und der Einsatzleiter der ÖBB im Einsatz.











