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Hagelsturm zog Spur der Verwüstung von Salzburg bis Mondsee - Millionenschäden

Schwere Unwetter hat es am Dienstagabend zwischen dem Flachgau und dem angrenzenden Oberösterreich gegeben. Mehrere Zentimeter große Hagelkörner gingen nieder. Die Schäden gehen in die Millionen. Und am Abend könnte es weitere Gewitter geben.

Mehrere Zentimeter große Hagelkörner sind über Mondsee nieder gegangen.
Mehrere Zentimeter große Hagelkörner sind über Mondsee nieder gegangen.
Mehrere Zentimeter große Hagelkörner in Mondsee.
Mehrere Zentimeter große Hagelkörner in Mondsee.
Mehrer Zentimeter große Hagelkörner sind über Mondsee nieder gegangen.
Mehrer Zentimeter große Hagelkörner sind über Mondsee nieder gegangen.
Mehrer Zentimeter große Hagelkörner sind über Mondsee nieder gegangen.
Mehrer Zentimeter große Hagelkörner sind über Mondsee nieder gegangen.
In Hallwang wurden ein Hausdach und ein Auto von einem umstürzenden Baum getroffen.
In Hallwang wurden ein Hausdach und ein Auto von einem umstürzenden Baum getroffen.
Feuerwehrmänner in Hallwang entfernen einen umgestürzten Baum von einem Auto.
Feuerwehrmänner in Hallwang entfernen einen umgestürzten Baum von einem Auto.
Umgestürzte Bäume in Seekirchen.
Umgestürzte Bäume in Seekirchen.
So groß waren die Hagelkörner, die in Seekirchen niedergingen.
So groß waren die Hagelkörner, die in Seekirchen niedergingen.
Zerstörte Blumen einer Gärtnerei in Seekirchen.
Zerstörte Blumen einer Gärtnerei in Seekirchen.
Die Feuerwehr Seekirchen bei den Aufräumarbeiten nach dem Unwetter mit Hagel.
Die Feuerwehr Seekirchen bei den Aufräumarbeiten nach dem Unwetter mit Hagel.
Die Feuerwehr Seekirchen bei den Aufräumarbeiten nach dem Unwetter mit Hagel.
Die Feuerwehr Seekirchen bei den Aufräumarbeiten nach dem Unwetter mit Hagel.
In einer Unterführung in Seekirchen hatten sich die Hagelkörner zu regelrechten „Eisschollen“ verbunden.
In einer Unterführung in Seekirchen hatten sich die Hagelkörner zu regelrechten „Eisschollen“ verbunden.
Aufräumarbeiten der FF Seekirchen.
Aufräumarbeiten der FF Seekirchen.
Aufräumarbeiten der FF Seekirchen.
Aufräumarbeiten der FF Seekirchen.
Aufräumarbeiten der FF Seekirchen.
Aufräumarbeiten der FF Seekirchen.
Vor dem Strandbad Henndorf suchte die Wasserrettung den Wallersee ab.
Vor dem Strandbad Henndorf suchte die Wasserrettung den Wallersee ab.
Auch Wasserrettungstaucher wurden in Bereitschaft versetzt.
Auch Wasserrettungstaucher wurden in Bereitschaft versetzt.

Rund 8000 Schnittblumen des Seekirchner Gärtners Stefan Harasek wurden am Dienstagabend binnen weniger Minuten zerstört. Ein Sturm mit eineinhalb Zentimeter großen Hagelkörnern fegte gegen 19.00 Uhr über die rund 600 Quadratmeter großen Schnittblumenfelder hinweg.

"Sonnenblumen, Dahlien, Schafgarben und Zinnien - sie hatte keine Chance", schildert Juniorchef Stefan Harasek. Aber auch die Freilandstauden wurden jetzt vor Beginn der Hauptsaison arg in Mitleidenschaft gezogen. "Wir werden schauen, was wir retten können. Immerhin wurden unsere Glashäuser nicht beschädigt", sagt der Seekirchner Unternehmer. In einer Unterführung in Seekirchen hatten sich die Hagelkörner zu regelrechten "Eisschollen" verbunden.

(Quelle: Privat/Max Zweimüller)

(Quelle: Privat/Anita Fischer)

"In diesem Ausmaß haben wir das hier noch nie erlebt", schildert Herbert Költringer, der Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr Seekirchen. Daneben mussten seine Einsatzkräfte zu 35 weiteren Einsatzorten ausrücken - in erster Linie wegen umgestürzter Bäume und überfluteter Keller.

Hagel häckselte Obstkulturen

Der Sturm zog in der Folge bis in das angrenzende oberösterreichische Seengebiet weiter. Allein in der Landwirtschaft dieser Region wird der entstandene Sachschaden auf mehr als 22 Millionen Euro geschätzt. Das gab die Österreichische Hagelversicherung am Mittwochvormittag bekannt. Die Gewitterfront mit "bis zu hühnereigroßen Hagelschloßen" habe eine Fläche von 40.000 Hektar Acker-, Obst- und Gemüsekulturen sowie Grünland schwer geschädigt, berichtete der oö. Landesleiter Wolfgang Winkler. "Binnen weniger Minuten wurden landwirtschaftliche Kulturen regelrecht gehäckselt."

Zu einer Personensuche auf dem Wallersee rückte die Wasserrettung mit zwei Booten und Sonarsuchgeräten aus. Der Bademeister von Henndorf hatte die Einsatzkräfte alarmiert, weil er vermutete, dass sich noch Schwimmer etwa 100 bis 150 Meter vom Ufer entfernt befänden. "Vor dem zweiten Gewitter wurde die Suche ergebnislos abgebrochen", schildert Ortsstellenleiter Constantin Naderer. Es habe keine Anzeichen auf Personen im Wasser gegeben.

  • Die Salzburger Landeswarnzentrale meldete am Mittwoch um 5.33 Uhr diese Abschluss-Statistik: Unwetter Flachgau - 18 Feuerwehren bei 152 Einsatzstellen mit 583 Mitgliedern bis 02:00 Uhr im Einsatz; hauptbetroffene Gemeinden: Elixhausen, Hallwang, Seekirchen, Henndorf, Strasswalchen und Neumarkt.

Mehrer Zentimeter große Hagelkörner sind unterdessen über Mondsee niedergegangen. "Das Unwetter kam von einer Minute auf die andere und hat den ganzen Garten verwüstet. Auch die Windschutzscheibe unseres Autos wurde zerstört", schildert ein Augenzeuge.

  • Am Wallersee suchten Wasserretter nach einem vermeintlich vermissten Schwimmer beim Strandbad Henndorf. Gegen 19.00 Uhr hatte ein Augenzeuge Alarm geschlagen, weil er eine im Sturm in Not geratene Person rund 100 Meter vom Ufer entfernt im See vermutete. Die Retter suchten mit Booten den See ab, auch mehrere Taucher standen im Einsatz. Nachdem um 22 Uhr ein weiteres Gewitter aufzog und auch noch keine Vermisstenmeldung vorlag, wurde die Suche abgebrochen.

Die kurz vor 19.00 Uhr aktivierten Sturmwarnungen auf allen Flachgauer Seen und am Mondsee dürften laut Wasserrettung aber befolgt worden sein. Alle Boote und Wassersportler waren bei Eintreffen des Unwetters bereits am Ufer.

In Hallwang wurden am Sportplatz zwei Autos von umstürzenden Bäumen getroffen. An der Hallwanger Landesstraße beschädigte ein umgestürzter Baum nicht nur ein Hausdach, sondern begrub auch noch ein abgestelltes Auto unter sich.

Auch in der Stadt Salzburg musste die Berufsfeuerwehr ausrücken. An der Carl-Zuckmayer-Straße musste ein umgestürzter Baum musste entfernt werden und an der Andräkirche hatte sich ein kleiner Teil - die Feuerwehr sprach von einem nicht einmal ein Viertel Quadratmeter großem Teil - von der Fassade gelöst.

Nichts geht mehr hieß es vorerst auch bei der Bahn. Der Zugverkehr zwischen dem Salzburger Hauptbahnhof und Seekirchen musste ab 19.15 Uhr unterbrochen werden - umgestürzte Bäume hatten die Oberleitung beschädigt.

  • Die Wetterprognose der ZAMG für Mittwoch lautet:Entlang der Alpennordseite sowie im Norden machen sich zunächst noch Restwolken bemerkbar und vereinzelt ziehen noch Schauer durch. Im Osten und Süden ist es hingegen von der Früh weg sonnig. Tagsüber bilden sich mit aufkommender Quellbewölkung vor allem über den Gebirgsregionen wieder lokale Regengüsse sowie Gewitterherde. Über dem Flachland ist die Gewitterneigung gering. Während der Abendstunden formiert sich von Bayern kommend neuerlich eine Gewitterfront.