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In Wals-Siezenheim erhält die Saalach auf 2,8 km ein neues Gesicht

Von der Aufweitung der Saalach bei Wals-Siezenheim profitieren der Hochwasserschutz und die Natur gleichermaßen. Der Siezenheimer Steg wird neu errichtet.

Die Saalach wurde 30 bis 50 Meter aufgeweitet und erhält kleine Inseln und Seitenarme. Mit dem Hochwasserschutz geht auch eine ökologische Aufwertung einher.
Die Saalach wurde 30 bis 50 Meter aufgeweitet und erhält kleine Inseln und Seitenarme. Mit dem Hochwasserschutz geht auch eine ökologische Aufwertung einher.
Im Bild v.l.: Michael Bungart (Wasserbau), Bgm. Andreas Hasenöhrl, Landesrat Josef Schwaiger, Günther Huber (Wasserbau), Dominik Rosner (Abteilungsleiter Wasser).
Im Bild v.l.: Michael Bungart (Wasserbau), Bgm. Andreas Hasenöhrl, Landesrat Josef Schwaiger, Günther Huber (Wasserbau), Dominik Rosner (Abteilungsleiter Wasser).

Seit Oktober 2021 wird die Saalach bei Wals-Siezenheim auf einer Länge von rund 2,8 Kilometern zwischen 30 und 50 Meter aufgeweitet. Damit wird der Hochwasserschutz verbessert und es werden Flussbett sowie die Ufer stabilisiert. Die Saalach bekommt damit eine Gewässerfläche von rund zehn Fußballfeldern hinzu.

"Die Saalach hat dadurch in Zukunft genügend Raum, um sich bei starken Niederschlägen auszubreiten. Das entspricht unserem Motto: Breitwasser statt Hochwasser", erklärte Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) bei einem Lokalaugenschein.

Die Neustrukturierung des Flussbetts und der Ufer habe auch einen enorm positiven gewässerökologischen Effekt.

Neue Lebensräume entstehen

"Es werden dadurch neue Lebensräume geschaffen. Auch die Verbindung mit dem Hinterland kommt der Natur zugute", so Schwaiger.

Bereits bei der Vorbereitung zu den Baumaßnahmen gab es eine enge Abstimmung mit dem Naturschutz des Landes, der Landesumweltanwaltschaft und Naturschutzorganisationen. Auch die bayerischen Nachbarn wurden von Anfang an in das Projekt einbezogen.

Im Zuge der Arbeiten wurden auch die parallel zum Fluss laufende Gasleitung und der Treppelweg verlegt. Insgesamt werden die Maßnahmen rund sieben Millionen Euro beanspruchen. Die Kosten teilen sich die Republik Österreich und der Freistaat Bayern.

Hochwasserschutz steht an erster Stelle

Für den Bürgermeister von Wals-Siezenheim, Andreas Hasenöhrl (ÖVP), steht der Hochwasserschutz bei dem Projekt an erster Stelle. "Der Hochwasserschutz ist sicherlich das Wichtigste, aber auch die ökologische Aufwertung, durch die neuer Naherholungsraum für die Bürger entsteht, ist ein großer Pluspunkt", sagt Hasenöhrl. Die vielen Radfahrer und Spaziergänger würden profitieren, die Natur hole sich die Seitenarme der Saalach zurück, wurden doch auch kleine Inseln im Flussbett angelegt. "Für das Gelingen war die gute Zusammenarbeit mit dem Land Salzburg entscheidend, aber auch die Grundbesitzer haben mitgespielt", ergänzt der Bürgermeister.

75 km Flussläufe im Land Salzburg aufgeweitet

Im Land Salzburg wurden durch gewässerökologische Verbesserungen im Rahmen des Hochwasserschutzes seit dem Jahr 2000 circa 75 Kilometer Flusslänge durch Gewässeraufweitungen ökologisch aufgewertet. "Insgesamt wurden in diesen rund 25 Jahren auch mehr als 300 Hektar Grundfläche zusätzlich erworben und in den Fließgewässerlebensraum umgewandelt", so Landesrat Josef Schwaiger. Seit dem Junihochwasser 2013 sind rund 120 Millionen Euro in den vorbeugenden Hochwasserschutz und flussbauliche Verbesserungen investiert worden.

Die Gemeinde Wals-Siezenheim kam 2013 mit einem blauen Auge davon. "Bei der Staatswehr in Grünau haben nur einige Zentimeter gefehlt, sonst hätten die angrenzenden Häuser evakuiert werden müssen", erinnert sich Bürgermeister Hasenöhrl. Probleme habe es vor allem im tiefer liegenden Gewerbegebiet Siezenheim durch den Anstieg des Grundwassers gegeben.

Siezenheimer Steg wird neu gebaut

Den Abschluss der Saalachaufweitung bildet die Neuerrichtung des Siezenheimer Steges. "Der alte Steg wird im September 2025 abgebrochen, danach wird der neue Steg eingehoben", erklärt Hasenöhrl. "Die stegfreie Zeit soll so kurz wie möglich sein, maximal drei Monate, ich bin überzeugt, dass es schneller geschafft wird."

Die Teile des neuen Siezenheimer Stegs werden vor dem Einheben vor Ort zusammengeschweißt. Auf beiden Seiten des Ufers müssen auch die neuen Widerlager betoniert werden. "Der Steg wird mit etwa 70 Metern länger als der alte werden und er wird auch breiter, damit Fahrräder mit Anhängern bequem passieren können." Die Bogenbrücke werde, anders als die Hammerauer Brücke, ohne Überdachung ausgeführt. Die geschätzten Kosten von 2,8 Millionen Euro teilen sich die Gemeinden Wals-Siezenheim und Ainring sowie die Republik Österreich und der Freistaat Bayern zu je einem Viertel. "Nach der Fertigstellung planen wir im Frühjahr ein großes Brückenfest mit der Gemeinde Ainring", verrät Bgm. Andreas Hasenöhrl schon jetzt.

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