Dem Usus, einen Pfarrer nach maximal 15 Jahren an einen anderen Ort zu versetzen, folgte die Erzdiözese im Fall von Pfarrer Winfried Weihrauch nicht: Der gebürtige Rheinländer ist seit 30 Jahren mit der Pfarre Bruck - seit 2020 noch zusätzlich im Pfarrverband mit den Pfarren Fusch und St. Georgen - betraut. Warum das so ist, weiß er selbst auch nicht so genau: Wahrscheinlich war die gegenseitige Angewöhnung so erfolgreich, dass man von höchster Stelle keinen Änderungsbedarf sah. Dass man den Geistlichen, der in den ersten Jahren nie ohne Kollarhemd und oft im Talar unterwegs war, heute unter Umständen auch in der Lederhose antrifft, ist wohl dieser Angewöhnung geschuldet. Umgekehrt hat mit Choralgesang, der lateinischen Sprache generell und seinem in römischen Studienjahren als Hilfs-Zeremoniär im Petersdom geschärften Sinn für Liturgie ein römischer Geist in der Pinzgauer Pfarre Einzug gehalten. In "seiner" Kirche hat Winfried Weihrauch Akzente gesetzt: Bald nach dem Amtsantritt kam die große Kirchenrenovierung 1999, 2004 ein neuer Volksaltar, 2010 neue Glocken. Seine Leidenschaft für das Gotteshaus zeigt sich auch in kleinen Dingen wie dem Blumenstecken, das bis auf wenige Ausnahmen nach wie vor "Pfarrersache" ist. Im Jahr 2000 führte er die alte Marienprozession am Vorabend des Patronatsfestes wieder ein. Stolz ist er auf seine Mitarbeiter und "die vielen, die etwas tun": "Ich bin sehr dankbar für das gute Miteinander. Es geht nur gemeinsam." PGR-Obfrau Elisabeth Meusburger: "In unserer schnelllebigen Zeit ist unser Pfarrer ein Fels, eine Konstante. Wir sind dankbar, dass er immer noch bei uns ist, und froh darüber, dass wir ihn haben." "
30 Jahre lang Pfarrer in Bruck: "Wir sind dankbar, dass wir ihn haben"
Zum Jubiläum feierten die Brucker ihren Pfarrer mit allen Vereinen, festlicher Kirchenmusik und gemütlichem Beisammensein.