"Wir sagen ihnen nicht, was sie tun sollen, sondern wir versuchen, so mit ihnen zu arbeiten, dass sie möglichst selbst ihre Situation verstehen und daraus wichtige Schritte setzen", erklärt bivak.mobil-Leiter Pavo Janjic-Baumgartner. Mit dem modernen Ansatz war bivak 1972 in Salzburg revolutionär. Damals habe es einen regelrechten Reformstau gegeben. Viele Institutionen hielten noch an alten Strukturen fest und seien repressiv gewesen. Zu dem Ansatz auf Augenhöhe, den die Einrichtung nun seit über 50 Jahren praktiziert, gehört eine akzeptierende und respektvolle Haltung den Jugendlichen und Eltern gegenüber.
Angebot an Jugendliche ab 14 Jahren, Eltern und unbegleitete Flüchtlinge
bivak.mobil richtet sich an Jugendliche ab 14 Jahren, Eltern und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Das Angebot ist mit dem Jugendcafé ohne Konsumzwang in der Plainstraße 4 leicht zugänglich. Junge Menschen kommen durch Mundpropaganda oder auch durch Vermittlungen zu bivak, wie zum Beispiel durch die Schulsozialarbeit oder die Jugendpsychiatrie, die sie weitervermitteln. Das bivak-Team besteht aus sieben Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen, die sowohl als Jugendcafé-Betreuende als auch beratend fungieren. Jährlich betreut die Einrichtung bis zu 800 junge Menschen. Thematisch sei hier alles vertreten und willkommen - von zu wenig Taschengeld bis hin zu häuslichem Missbrauch. Dabei sei es wichtig, vor allem jene zu erreichen, die aus typischen Betreuungskontexten rausfallen. Denn genau hier sei es maßgebend, den Kontakt nicht zu verlieren und eine Beziehung aufzubauen, damit die Stabilisierung der Jugendlichen auf Dauer gelingt. Dazu tragen nicht nur bivak, sondern auch leicht zugängliche AMS-Kurse und andere Beschäftigungsmöglichkeiten bei.
Leichte Zugänglichkeit und Kinder- und Jugendarbeit: Ein Spagat der gelingt
Der Spagat zwischen dem leichten Zugang und der Kinder- und Jugendarbeit sei zwar nicht einfach, aber er gelinge. "Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass die Verbindung sehr viel Sinn hat und wir viele Jugendliche erreichen können." In Zukunft steht die Digitalisierung der Beratung an.