Nach der Impfaktion in einem Airbus A-319 vorige Woche setzt das Land erneut auf ein Flugzeug als Motivationsspritze, um die Impfquote in der Bevölkerung zu erhöhen.
Nun ist ein größeres Kaliber im Anflug: Am Samstag landet eine große Transportmaschine des Bundesheeres, eine Hercules C-130, am Flughafen.
In der Maschine sollen zwei Impfstraßen unterkommen, zwei weitere sind außerhalb geplant. Die Aktion findet von ab 10 Uhr statt und ist bis 15 Uhr geplant - je nach Andrang könnte dieser Impftag aber auch länger dauern.
Im Gegensatz zur Vorwoche wird die Impfaktion auf dem Airport nicht mehr im Terminal 1, sondern im Terminal 2 durchgeführt. Dort befinden sich auch Sitzmöglichkeiten für die Wartenden. Die ursprünglich für die Abfertigung von Wintertouristen errichtete Halle ist auch entsprechend groß, so dass alle Sicherheitsabstände eingehalten werden können.
Das Land Salzburg hofft durch den Showeffekt auf möglichst viele Impfwillige. "Es wird genügend Möglichkeiten geben, dass sich die Leute mit dem Flieger fotografieren können", kündigt Sprecher Franz Wieser an. Im Airbus hatten sich 492 Menschen impfen lassen. Dort gab es zwei Impflinien.
Das ist zu beachten
Das sind wichtige Informationen für Impf-Interessierte:
- Check-in ab 9.30 Uhr, Terminal 2
- Ohne Voranmeldung (Aufklärungs- und Doku-Bögen liegen im Terminal auf)
- Impfen von 10 bis 15 Uhr
- E-Card, Lichtbildausweis und Impfpass bitte mitbringen
- Parkmöglichkeit am Parkplatz P3
- Möglich sind Erst, Zweit und Drittdosen mit Biontech/Pfizer
Das Impfen in dem Bundesheer-Flugzeug soll der Auftakt zu jenen publikumswirksamen Aktionen sein, die die Landesregierung am vorigen Wochenende angekündigt hat. Jede Woche soll eine derartige Veranstaltung stattfinden. Welche folgen werden, ist offen. Die Impfkampagne soll ungeachtet des Lockdowns ab Montag sieben Tage die Woche fortgeführt werden. Land-Salzburg-Sprecher Franz wieser: "Diese Impfaktionen können auf jeden Fall durchgeführt werden. Es sind für kommende Woche schon weit mehr als 70 Aktionen angemeldet. Wir werden schauen, wo wir weitere Impflinien aufstellen können, um das zu erweitern."
In den vergangenen vier Wochen habe es eine Vervierfachung der Impfzahlen gegeben, hieß es von Impfkoordinator Rainer Pusch. Diese Dynamik wolle man beibehalten. Das ist auch notwendig, denn laut Landesstatistik benötigen nach der Herabsetzung der Zeit zwischen zweiter Dosis und drittem Stich von sechs auf vier Monate rund 200.000 Salzburger bis Jahresende eine Auffrischung. Und auch bei den Erststichen gibt es großen Nachholbedarf - bei der Durchimpfungsrate der Gesamtbevölkerung liegt Salzburg mit 61,9 Prozent an vorletzter Stelle. Zudem rechnet man beim Land damit, dass kommende Woche die Impfung für Kinder ab fünf Jahren freigegeben wird. Laut Wieser sollen bisher Ungeimpfte Anfang Dezember einen Brief des Gesundheitsministeriums erhalten. Der Bund habe nach Wochen einen Weg gefunden, dies in Einklang mit dem Datenschutz durchzuführen.
Haslauer rechtfertigte am Donnerstag seine tagelange Ablehnung eines Lockdowns trotz steigender Zahl an Covidpatienten in den Spitälern mit Bedenken, dass sich die Maßnahme negativ auf die Impfbereitschaft auswirken könnte. Nun müsse man eine Perspektive bieten. "Das ist die Chance, vor Weihnachten noch aufzumachen. Ich kann das nicht garantieren, das hängt eben von den Impfungen ab", sagte Haslauer. "Und es ist auch der nochmalige Hinweis darauf, dass es an uns allen liegt, egal ob es der dritte Stich ist oder die Erstimpfung, diese Chance zu ergreifen."
Und wenn alle Appelle wieder nicht ausreichen, um die angepeilte Impfquote von mehr als 80 Prozent zu erreichen? Befürwortet Haslauer eine allgemeine Impfpflicht? "Es muss eine Entscheidung der Bundesregierung bleiben. Wir können ja keine regionale Impfpflicht einführen." Er werde sich jedenfalls in Wien für ein Belohnungssystem "monetärer Art und Weise" für Geimpfte starkmachen.