Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Notendurchschnitt 1,0. Das heißt, kein einziger Zweier im Zeugnis. Laura Döttl, 16 Jahre, aus Adnet, hat dafür kürzlich 300 Euro Stipendium bekommen.
Insgesamt verteilte die Sparte Industrie der Wirtschaftskammer über die Aktion landesweit 77.700 Euro an 166 junge Leute in technischen Schulen. "Einzige Voraussetzung war, einen Notendurchschnitt von unter 1,5 zu haben", erzählt Döttl, die jeden Tag aus dem Tennengau an die HTL in Itzling pendelt.
Dass nach wie vor viele Mädchen nichts mit Technik anzufangen wissen, versteht sie nicht. "Ich denke, sie sollten offen sein dafür und die Chance nützen, damit in Berührung zu kommen, sich reinzufühlen", sagt Döttl. Sie selbst habe nach einem Schnuppertag recht schnell gewusst: "Das ist genau meins." So ist es geblieben.
Döttl geht jetzt in die 3. Klasse des HTL-Zweigs Biomedizin und Gesundheitstechnik. Nach der Matura könne sie Medizin studieren, in einer Medizintechnikfirma arbeiten oder etwas "Elektronisches" machen. Die Entscheidung hat sie noch nicht getroffen, glaubt aber, dass sie studieren wird. Das Geld aus dem Stipendium will sie für den Führerschein sparen. In ihrer Freizeit besucht Döttl Hip-Hop-Kurse im Streetdance Center Gnigl.
Das Lernen fällt ihr leicht, sie steckt ihre Nase aber auch gern und viel in die Bücher. Und ja, das Stipendium habe sie sehr motiviert, Gas zu geben - für Schuldirektor Andreas Magauer sind solche Schüler Aushängeschilder.
Wie Laura Döttl kamen heuer jede Menge anderer Schüler aus den HTLs in Salzburg, Kuchl, Hallein und Saalfelden sowie dem Werkschulheim Felbertal in den Genuss eines Stipendiums. Der Notendurchschnitt aller Stipendiaten lag bei 1,28. Die Aktion hat Tradition seit dem Schuljahr 1959/60, die Mittel werden durch Beiträge der Mitgliedsbetriebe der Sparte Industrie aufgebracht, die freiwillig 0,01 Prozent der Bruttolohnsumme bereitstellen.